NGC 884 • C 0218+568 • OCl 353 • Mel 14 • Cr 25 • Lund 76 • GC 521 • Raab 10 • h 212 • H VI 34 • C 14
χ Persei (Chi Persei, auch als NGC 884 bezeichnet) ist ein 6,1 mag heller offener Sternhaufen mit einer Winkelausdehnung von 30 Bogenminuten im SternbildPerseus am Nordsternhimmel. Chi Persei liegt im Abstand von nur ca. 25 Bogenminuten neben dem Sternhaufen h Persei und ist mit bloßem Auge als schwaches Nebelfleckchen zu sehen.
Beide Sternhaufen sind relativ jung, ihr Alter wird je nach Methode auf 6 bis 13 Millionen Jahre geschätzt.
Chi Persei wurde im Jahr 130 v. Chr. von dem griechischen AstronomenHipparch entdeckt. Das Objekt wurde lange für einen Stern gehalten und fand so auch Einzug in die Uranometria von Johann Bayer.[4] Der deutsch-britische Astronom William Herschel beobachtete es am 1. November 1788. Im Caldwell-Katalog teilt sich NGC 884 zusammen mit seinem Nachbarsternhaufen die Nummer 14.[5]
ESO-Astronomen haben 2019 die Sternfelder rund um Chi Persei untersucht. Demnach ist der Sternhaufen – ebenso wie sein Nachbar h Persei – von einem Halo umgeben, der 6–8 mal größer als der Haufen selbst ist. Darin finden sich Filamente, die bis zu 200 pc weit reichen und Überreste von primordialen Strukturen sind. Die Gezeitenkräfte, die zur allmählichen Auflösung solcher Sternentstehungsgebiete führen, sind komplexer als früher angenommen.
Literatur
König, Michael & Binnewies, Stefan (2023): Bildatlas der Sternhaufen & Nebel, Stuttgart: Kosmos, ISBN 978-3-440-16934-6, S. 311.
Rudolf Jung: h und χ Persei. Dissertation der Universität Bonn. Berlin: Dümmler, 1937.