Demuth kam oft nach New York, wo er bekannte Schwulentreffpunkte wie das Badehaus Lafayette frequentierte, lebte jedoch hauptsächlich wieder in seinem Elternhaus in Lancaster. Demuth litt an einer Behinderung seiner Hüfte und an einem schweren Diabetes, an dessen Folgen er 1935 starb.
Werk
Demuth schuf einige der bekanntesten Werke der amerikanischen Malerei des 20. Jahrhunderts. Sein berühmtestes Werk The Figure 5 in Gold (manchmal auch unter dem Titel I Saw the Figure 5 in Gold bekannt), war durch das Gedicht The Great Figure („Die große Ziffer“; 1921) seines Freundes William Carlos Williams inspiriert. Es ist eins von neun Poster-Porträts, die Demuth zu Ehren seiner künstlerischen Freunde schuf. Dazu gehörten die Malerin Georgia O’Keeffe, die Maler Arthur Dove, Charles Stafford Duncan, Marsden Hartley, John Marin, sowie die Autoren Gertrude Stein, Eugene O’Neill, Wallace Stevens und Williams.
In weiteren Werken wie My Egypt ließ Demuth die Industriearchitektur der Silos seiner Provinz-Heimat zu Ikonen der amerikanischen Moderne werden. Zu Lebzeiten Demuths völlig unbekannt waren seine explizit erotischen Aquarelle, welche nur sein New Yorker Bekanntenkreis zu sehen bekam.
Studie für Poster-Porträt Marsden Hartley (um 1923/24)
Four male figures (1930)
Literatur
Jonathan Weinberg: Speaking for Vice. Homosexuality in the Art of Charles Demuth, Marsden Hartley, and the First American Avant-Garde. New Haven and London: Yale University Press 1993 (Yale publications in the history of art) ISBN 0-300-05361-4
Stephan Lidl: Art Companies: Bild und Text in William Carlos Williams' Lyrik der 20er Jahre.Digitalisat