Zurück in Hannover, wurde sie – gemeinsam mit Petra Martinsen – Leiterin des Fachbereichs Bibliothek und Schule.[3] 2004 initiierte Schelle-Wolff das Lesenetzwerk Hannover, in dessen Rahmen ab 2005 die Hannoverschen Lesefeste stattfanden.[6]
Carola Schelle-Wolff war Vorstandsmitglied im Deutschen Bibliotheksverband und war 2007 Jurorin bei der Wahl der „Bibliothek des Jahres“ zugunsten der Gefangenenbibliothek der JVA Münster.[7] Sie wurde als Herausgeberin der bibliothekarischen Fachzeitschrift BuB – gemeinsam mit Olaf Eigenbrodt (Fachbereichsbibliothek Sprache Literatur Medien an der Universität Hamburg) – wiedergewählt mit einer Amtszeit bis zum 30. Juni 2014.[8]
Ab dem 15. Juli 2009 übernahm Carola Schelle-Wolff zusätzlich die Leitung des Fachbereichs Museen und Kulturbüro. Seitdem ist sie neben den hannoverschen Bibliotheken und dem Stadtarchiv Hannover auch für die drei städtischen Museen verantwortlich sowie für das Kulturbüro.[3] Ihre Fachbereiche umfassen rund 420 Mitarbeiter.[4]
Im Zeichen knapper werdender öffentlicher Gelder engagiert sich Carola Schelle-Wolff für stetige Weiterbildungen, zeitgemäße Medienkompetenz und deren Anwendungen.[11] So wurden beispielsweise im August 2011 in vier Häusern der Stadtbibliothek Selbstbedienungsautomaten zum Ausleihen und Zurückgeben von Büchern eingeführt. Am Hauptgebäude in der Hildesheimer Straße wurde ein von außen zugänglicher SB-Schalter zur Bücherrückgabe zu begrenzten Zeiten installiert. Insgesamt hat „die Stadt [… für die Selbstbedienung] drei Millionen Euro investiert und spart pro Jahr 400.000 Euro durch schrittweisen Abbau von 21 Personalstellen“.[12][13]
Da der Anteil von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Hannover, die die allgemeinbildende Schule ohne (Haupt-)Schulabschluss verlassen, mit rund 20 % gut doppelt so hoch liegt wie bei Schülern ohne Migrationshintergrund,[14] ist ein besonderer Schwerpunkt von Carola Schelle-Wolffs Arbeit die frühzeitige Förderung von Ausbildungs- und Berufschancen dieser Zielgruppe.[15]
Im Februar 2012 schloss Carola Schelle-Wolff einen Kooperationsvertrag mit der Wilhelm-Raabe-Schule, durch den „ab der 8. Jahrgangsstufe alle Schüler des Gymnasiums systematisch die Angebote der Bücherei kennenlernen“ sollen. In den nunmehr neunten Kooperationsvertrag mit einer hannoverschen Schule ist auch eine Lehrerfortbildung eingeschlossen. Nach der Vertragsunterzeichnung präsentierten Schüler vor Publikum, in dem auch die Kultur- und Schuldezernentin Marlis Drevermann saß, erstmals einen Book Slam: Mit einer speziellen Entwicklung aus dem Hause der Stadtbibliothek soll durch selbstauszudenkende Werbespots, Rap oder Rollenspiel „vor allem den Jungen […] auf diese Weise das Lesen schmackhaft“ gemacht werden.[16]
Im September 2017 startete Schelle-Wolff einen 1-jährigen Testlauf für die „Bibliothek ohne Personal“ in der Zweigstelle Hannover-List. Zusätzlich zu den regulären Öffnungszeiten mit Personalbesetzung (wöchentlich 32 Stunden) können dort Leser an 20 weiteren Öffnungsstunden pro Woche mit einem Chipkarten-Leseausweis und Eingabe eines speziellen Codes die Türen öffnen und die Räumlichkeiten nutzen.[18][19][20]
Forum 3: Anforderungen an die Kommune …, Kurzvorstellung eines Vortrages zur Förderung von Ausbildungs- und Berufschancen für Jugendliche mit Migrationshintergrund, PDF-Dokument vom 2. Dezember 2008
mit Hartmut Zoche (Hrsg.): Kinder spielen in ihrer Stadt. SpielRäume in Freiburg 1900-2000. Modo-Verlag, Freiburg im Breisgau 2000, ISBN 3-922675-78-6
Zwischen Erwartung und Aufruhr, Die Flugschrift „Von der newen Wandlung eynes christlichen Lebens“ und der Nürnberger Drucker Hans Hergot (= Europäische Hochschulschriften, Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur, Band 1549). Lang, Frankfurt am u. a. 1996, ISBN 3-631-49573-0 (zugleich 1994 Dissertation an der Universität Hannover).
Die Bücherverbrennung in Hannover, in: Stichtag der Barbarei. Anmerkungen zur Bücherverbrennung 1933, hrsg. von Niels Schiffbauer und Carola Schelle, Postskriptum Verlag, Hannover 1983, ISBN 3-922382-16-9, S. 55–63
in der Reihe Kulturinformation, hrsg. vom Kulturamt der Stadt Hannover (zugleich Band von Literanover: Leseheft Literanover) [1991 ?]
↑Barbara Lison (Hrsg.): Information und Ethik. Dritter Leipziger Kongress für Information und Bibliothek, Leipzig, 19. bis 22. März 2007 [Zugleich 96. Deutscher Bibliothekartag, BID, Bibliothek und Information Deutschland; Zugleich die Jahrestagung des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (DBV)], Wiesbaden: Dinges & Frick, 2007, ISBN 978-3-934997-17-2 bzw. ISBN 3-934997-17-1, S. 195, online über Google-Bücher