Credé studierte ab 1838 Medizin in Berlin und Heidelberg, wurde 1842 in Berlin promoviert und habilitierte sich 1850.[1] 1852 übernahm er das Amt des Direktors der Berliner Hebammenschule und der frauenheilkundlichen Abteilung der Berliner Charité. 1856 wechselte er nach Leipzig und wurde dort zum Professor für Geburtshilfe berufen. Als einer der ersten Ärzte führte er die von Ignaz Semmelweis propagierte Desinfektion der Hände mittels Chlorkalk zum Schutz gegen Kindbettfieber ein. Außerdem förderte er gynäkologische Operationsmethoden und richtete eine gynäkologische Klinik an der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig ein. Unter seiner Leitung erwarb diese Klinik den Ruf eines der modernsten Lehrinstitute für Geburtshilfe und Frauenheilkunde in Deutschland.
Zur Prophylaxe der gnorrhoischen Blennorrhoe der Neugeborenen wurde 1880 von Credé das Einträufeln einer Argentum-nitricum-Lösung in der Bindehautsack eingeführt.[2]
Klinische Vorträge über Geburtshülfe. 2 Abtheilungen. Hirschwald, Berlin 1853/54 (Digitalisat; darin zum „Credé-Handgriff“ S. 599–603).
Die Verhütung der Augenentzündung der Neugeborenen. In: Archiv für Gynäkologie. Bd. 17, H. 1, Februar 1881, S. 50–53, DOI:10.1007/BF01977793.
Ueber Erwärmungsgeräthe für frühgeborene und schwächliche kleine Kinder. In: Archiv für Gynäkologie. Bd. 24, H. 1, Februar 1884, S. 128–147, DOI:10.1007/BF01837427
↑Barbara I. Tshisuaka: Credé, Carl Sigismund Franz. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 277.
↑Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 51.