Die COVID-19-Pandemie in Serbien ist seit Anfang März 2020 ein regionales Teilgeschehen der weltweiten COVID-19-Pandemie.
Am 6. März 2020 wurde der erste COVID-19-Fall in Serbien bestätigt.[1] Am 20. März 2020 starb die erste Person. Bis zum 31. März 2020 wurden 3561 Personen getestet und 900 SARS-CoV-2-Fälle bestätigt.[2]
Die serbische Regierung erließ eine generelle Ausgangssperre von 17 bis 5 Uhr (an Wochenenden ab 15 Uhr). Personen ab 65 Jahren, in ländlichen Gegenden ab 70 Jahren, durften ihre Wohnungen rund um die Uhr nicht verlassen. Wer aus dem Ausland nach Serbien zurückkehrte, musste für 28 Tage in Isolation.[3]
Während des orthodoxen Osterfestes wurde eine totale Ausgangssperre vom 17. April, 17 Uhr, bis zum 21. April um 5 Uhr verhängt.[4]
Seit dem 21. April 2020 begann die Ausgangssperre erst um 18 Uhr. Menschen über 65, für die zunächst eine komplette Ausgangssperre galt, durften ihre Häuser und Wohnungen ab dem 21. April drei Mal in der Woche für jeweils eine Stunde verlassen.[5]
Die Ausgangssperre wurde mit Wirkung zum 7. Mai aufgehoben.[6]
Am 22. Mai 2020 wurden Einreise und Durchreise nach und durch Serbien uneingeschränkt wieder möglich.[7]
Nach umfassenden Lockerungen[8] zum 1. Juni 2020 fanden im Juni wieder Massenveranstaltungen statt wie zum Beispiel das FußballCup-Halbfinale Partizan Belgrad gegen Roter Stern Belgrad am 10. Juni. Fast 25.000 Zuschauer waren – ohne Masken und ohne Mindestabstand – im Stadion.[9]
Tennisstar Novak Đoković, einer der bekanntesten Serben, initiierte im Juni 2020 ein Show-Tennisturnier in Belgrad.[10] Neun Tage später gab Đoković bekannt, dass er SARS-CoV-2-infiziert ist.[11][12]
Die Parlamentswahl fand am 21. Juni statt (sieben Wochen später als geplant).[13] Seitdem stieg die Zahl der SARS-CoV-2-Infektionen in Serbien deutlich stärker an.[14] Nach weniger als 3.000 Neuinfektionen im Juni, waren es mehr als 10.000 im Juli 2020.
Am 6. Juli 2020 verbot Griechenland aus Serbien kommenden Menschen, nach Griechenland einzureisen.[15]
Am 7. Juli 2020 kündigte der serbische Präsident Aleksandar Vučić eine Ausgangssperre an, die vom 10. Juli, 18 Uhr, bis zum 13. Juli, 5 Uhr, dauern soll. Dies löste Krawalle vor dem Parlamentsgebäude in Belgrad aus.[16] Am Tag darauf nahm Vučić die Ausgangssperre zurück.[17]
Wegen der steigenden Zahl von Corona-Infektionen in einigen Nachbarländern schränkte Serbien am 14. August die Reisefreiheit erneut ein: Wer aus Kroatien, Nordmazedonien, Bulgarien und Rumänien einreisen wollte, musste künftig mit einem Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, seine Gesundheit beweisen.[18] Die Zahl der Neuinfektionen sank im August und September 2020 wieder, erreichte im Oktober aber erneut über 10.000 und potenzierte sich dann Ende Herbst 2020 massiv auf mehr als 120.000 neue Fälle im November 2020. Innerhalb eines Monats gab es damit fast dreimal so viele neue Fälle wie von Anfang März bis Ende Oktober insgesamt.
Dennoch wurden von der serbisch-orthodoxen Kirche Massentrauerfeiern ohne Schutzmaßnahmen veranstaltet, wenn Mitglieder des hochbetagten Klerus an Corona-Infektionen verstarben.[19] Allein im Dezember 2020 infizierten sich fast doppelt so viele Menschen mit Covid-19 wie bis dahin insgesamt, so dass am 31. Dezember bereits 4,7 Prozent der Gesamtbevölkerung infiziert waren.
Danach verlangsamte sich das Tempo etwas, so dass im Januar und Februar 2021 jeweils um die 60.000 Neuinfektionen gemeldet wurden. Während andere Staaten Südosteuropas auf Impfstoffe aus dem COVAX-Programm warteten, nutzte Serbien seine guten Beziehungen zu Russland und erwarb größere Mengen des russischen Impfstoffs Sputnik V sowie des chinesischen Impfstoffs der Sinopharm Group. Bis Ende Januar konnte das Land bereits über eine Million Dosen Impfstoffe erwerben.[20] Dennoch kam es im März 2021 erneut zu einem starken Anstieg der Zahlen und bereits nach zwei Wochen waren erneut 60.000 Neuinfektionen registriert, so dass seit Beginn der Pandemie ein Jahr zuvor mehr als eine halbe Million Infektionen (7,4 Prozent der Gesamtbevölkerung) gemeldet wurden.[21][22] Der Epidemiologe Predrag Kon empfahl daher am 13. März 2021 zur Unterbrechung der Infektionsketten einen neuen Lockdown von mindestens zehn Tagen umzusetzen, da sonst der Kollaps des Gesundheitssystems drohe.[23]
Am 11. März 2021 konnte der serbische Präsident Aleksandar Vučić den Aufbau einer Sinopharm-Impfstoff-Anlage durch China und die Vereinigten Arabischen Emirate verkünden. Diese soll am 15. Oktober 2021 öffnen. Zuvor hatte Serbien bereits mit Russland die Einrichtung einer solchen Anlage für den russischen Impfstoff „Sputnik V“ vereinbart. Ziel der chinesischen Anlage sei die Produktion von 2 bis 3 Millionen Impfdosen pro Monat, die hauptsächlich für die Region gedacht sind.[24] Auch der Impfstoff von Pfizer BioNTech wird in Serbien verwendet.[25]
Die Fallzahlen entwickelten sich während der COVID-19-Pandemie in Serbien nach Daten der WHO wie folgt:
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