Schutzzweck ist die Erhaltung der überkommenen, offenen Kulturlandschaft mit gemähten, ungedüngten, nassen bis trockenen Wiesen, Streuobstbeständen mit alten Hochstämmen, dem frei mäandrierenden Bach mit seinem natürlichen Galeriewald und mit Laubmischwald, der dank seiner Vielgestaltigkeit und Größe ein bedeutendes Refugium für seltene Pflanzen und Tiere darstellt.[1]
Flora und Fauna
Der natürlich mäandrierende Bühlertalbach bietet Lebensraum für das gefährdete Neunauge. In den Nasswiesen des Schutzgebietes sind Gelbbauchunke und Trollblume heimisch.
Hochwasserrückhaltebecken
Seit Juli 2018 wird im Naturschutzgebiet ein etwa 350 Meter langer und bis zu sieben Meter hoher Damm gebaut. Der Dammbau hat das Ziel, das Hochwasserrückhaltebecken Wuhrwiesen zu erstellen. Das Ende der Baumaßnahme ist für Dezember 2019 geplant.[2] Mit dem Hochwasserrückhaltebecken soll ein Jahrhunderthochwasser, das sich im Juni 2003 in Bühl ereignet hat, zukünftig verhindert werden.[3] Es wurde planfestgestellt, dass der Bau des Rückhaltebeckens zum Schutz der Bevölkerung von Bühl das Interesse zum Schutze der Natur überwiegt. Die höhere Naturschutzbehörde hat eine Befreiung gemäß § 67 Abs. 1 Bundesnaturschutzgesetz erteilt.[4] Eine Umweltverträglichkeitsprüfung hat ergeben, dass das geplante Vorhaben erhebliche Beeinträchtigungen für Teile des Auwalds entlang des Bühlertalbachs verursachen wird. Es wird Ausgleichsmaßnahmen geben, eine Flächenerweiterung ist nicht vorgesehen.[5]
Regierungspräsidium Tübingen, Referat für Naturschutz und Landschaftspflege (Hrsg.): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. 2. überarbeitete und ergänzte Auflage. Thorbecke, Ostfildern 2006, ISBN 3-7995-5175-1, S.495–496.
Arbeitskreis Bühler Tal des VEbTiL e. V.: Das Bühler Tal bei Tübingen. Natur bedroht durch Staudammpläne. Verlag Josef Marggraf, Weikersheim 1990, ISBN 3-8236-1121-6
Einzelnachweise
↑Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. 2006.