Es gibt die Gemarkungen Burtenbach, Kemnat und Oberwaldbach.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Burtenbach dürfte um 700 – 800 n. Chr. gegründet worden sein. Darauf deuten ehemalige Hügelgräber, Reste zweier Viereckschanzen sowie verschiedene Funde hin. Der Ortsname wird unterschiedlich gedeutet, als Burto oder Burgito am Bach, als Furt am Bach (Mindel) oder auch als Burren (Berg) am Bach.
Im 13. Jahrhundert gehörte der Ort zur hochadligen Herrschaft von Eberstall und später den Herren von Berg (Burgau), der späteren Markgrafschaft sowie den Herzögen von Baiern.
Der 1471 zum Markt erhobene Ort Burtenbach war Sitz einer Herrschaft und gehörte seit 1532 den Freiherrn Schertlin von Burtenbach. Dieser führte 1546 die Reformation ein. 1556 erbaute er das Schloss neu, das 1731 abbrannte und in den Jahren bis 1740 von Franz Marquard Eusebius Freiherr Schertel von Burtenbach in seiner jetzigen Form wieder errichtet wurde.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinde Kemnat und von der aufgelösten Gemeinde Oberwaldbach der gleichnamige Hauptort und die Humprechtsmühle eingegliedert.[4]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 3004 auf 3480 um 476 Einwohner bzw. um 15,9 %.
1961: 2595 Einwohner, davon 1555 in Burtenbach, 538 in Kemnat und 502 in Oberwaldbach[4]
1970: 2721 Einwohner, davon 1698 in Burtenbach, 553 in Kemnat und 470 in Oberwaldbach[4]
1987: 2990 Einwohner
1991: 3094 Einwohner
1995: 3248 Einwohner
2000: 3344 Einwohner
2005: 3307 Einwohner
2010: 3178 Einwohner
2015: 3361 Einwohner
2020: 3382 Einwohner
mit Zweitwohnsitzen nach Gemeindeangaben:
2. Januar 2008: 3490 Einwohner, davon 2359 in Burtenbach, 623 in Kemnat und 508 in Oberwaldbach
Politik
Gemeinderat
Der Marktgemeinderat hat 16 Mitglieder. Sie verteilen sich aufgrund der Kommunalwahl am 15. März 2020 auf die vier Wahlvorschläge wie folgt:
In der Amtszeit 2014 bis 2020 waren die Sitze wie folgt verteilt:[5]
Bürger reden mit: 7 Sitze
Freie Wählervereinigung Burtenbach: 4 Sitze
Freie Wählergemeinschaft Kemnat: 2 Sitze
Bürgerliste: 3 Sitze
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Roland Kempfle (Bürger reden mit/FWG Kemnat). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Hans Rößner (Freie Wählervereinigung). Rößner hatte das Amt seit 1990 inne, sein Vorgänger wiederum war Walter Gruber.[6]
Kempfle (* 1967) wurde zuletzt am 15. März 2020 (ohne Mitbewerber) für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.
Wappen
Blasonierung: „In Rot zwei schräg gekreuzte silberne Schlüssel, denen eine aufrechte, bewurzelte goldene Lilie unterlegt ist.“[7]
Wappenbegründung: Kaiser Friedrich III. erhob Burtenbach 1471 zum Markt. 1547 wird ein Siegel erwähnt, bei dem es sich wahrscheinlich um das Siegel der Familie Schertlin handelt, die seit 1532 die Herrschaft in Burtenbach innehatte. Der Markt führte bis 1812 deren Wappen als Ortswappen. Als die Familie Halder aus Augsburg 1836 die Ortsherrschaft erwarb, lehnte sie das Schertlin'sche Familienwappen als Ortswappen ab. Daraufhin verzichtete der Markt ganz auf ein Hoheitszeichen. 1929 wurde dem Markt das Wappen wieder verliehen, in der Gestalt des älteren Wappens der Familie Schertlin. Ab 1534 ist auf dem Wappen ein aufrecht sitzender Löwe mit Doppelschweif abgebildet, der in der linken Pranke eine Lilie, in der rechten einen Schlüssel hält.
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Nach der amtlichen Statistik gab es 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 33, im produzierenden Gewerbe 696 und im Bereich Handel und Verkehr 14 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 215 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 1145. Im verarbeitenden Gewerbe gab es vier, im Bauhauptgewerbe zehn Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 95 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1624 ha, davon waren 858 ha Ackerfläche und 756 ha Dauergrünfläche.
Hans Dumerth Bauunternehmen und Holzbau GmbH, Bauunternehmen und Holzbau
Haft Maschinenbau GmbH, Maschinenbau
Kugler Finanzmanagement GmbH, Finanz- u. Versicherungsmakler
Verkehr
Das Gemeindegebiet wird in Nord-Süd-Richtung von der Staatsstraße 2025 durchquert. Seit Oktober 2015 verläuft der Verkehr nicht mehr über die zentrale Hauptstraße, sondern über eine neugebaute Umgehungsstraße östlich des Ortes, wobei das Industriegebiet im Norden einen eigenen Anschluss erhielt.[8] Die Staatsstraße kreuzt 5 km nördlich von Burtenbach die Autobahn A 8 (AS 69 Burgau).
1895 gründete das Pfarrerehepaar Ernst Zech und Louise Zech-Mehl eine dem Reifensteiner Verband zugeordnete Bildungs- und Erziehungsstätte für Mädchen, das Schertlinhaus, die 1945 aufgelöst wurde.
1999 gab es folgende Einrichtungen:
Kindergärten: 124 Kindergartenplätze mit 129 Kindern
Volksschulen: Eine mit 14 Lehrern und 233 Schülern
↑Umgehungsstraße. 28. November 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. April 2021; abgerufen am 15. April 2021.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.burtenbach.de