Als Erbauer der vermutlich nach 1200 errichteten Burg gelten die Herren von Boll, die als Dienstmannen der Freiherren von Krenkingen um 1160 erwähnt werden. Ob der Name „Burg Boll“ ursprünglich eine Vorgängerburg der Burg Neu-Tannegg bezeichnete, ist nicht geklärt. In der Mitte des 13. Jahrhunderts kam die Burg in den Besitz der Herren von Tannegg und 1294 an die Herren von Blumberg, die sie an die verwandten Herren von Blumegg weitergaben. 1366 kaufte Egloff von Wolfurt die Anlage, später die Herren von Rechberg.[1] Um das Jahr 1400 zerstörte ein Bergrutsch den nördlichen Teil der Anlage, die 1467 von Graf Johann von Lupfen erworben wurde. Ab 1460 wird Burg Neu-Tannegg durchgängig als „Burgstall“ bezeichnet. In der Nähe lag die Burg Tannegg, genannt Burg Alt-Tannegg.
Die Burganlage, die einst wohl die bedeutende FurtDietfurt in der Wutach kontrollieren sollte, zeigt u. a. noch Reste von Umfassungsmauern, die Südseite des Palas und einen Halsgraben zum höher gelegenen Berghang.
Wegen Einsturzgefahr ist der Zugang zur Anlage gesperrt (Schild „Zutritt verboten“ vor Ort).[2]
J. Schmidt-Brücken: Land Baden-Württemberg. Burgen, Schlösser und Ruinen. Aus der Schriftenreihe: Belser Ausflugsführer. Christian Belser Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 3-7630-1290-7.
Arthur Hauptmann: Burgen einst und jetzt – Burgen und Burgruinen in Südbaden und angrenzenden Gebieten. Verlag Südkurier, Konstanz 1984, ISBN 3-87799-040-1, S. 277–278.
Arthur Hauptmann: Burgen einst und jetzt – Burgen und Burgruinen in Südbaden und angrenzenden Gebieten, Band 2. Verlag Südkurier, Konstanz 1987, ISBN 3-87799-075-4, S. 163–166.
Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters – Grundriss-Lexikon. Sonderausgabe. Flechsig Verlag, Würzburg 2000, ISBN 3-88189-360-1, S. 434.
Förderkreis Burgruine Wieladingen e. V. (Hrsg.): Burgruinen im Landkreis Waldshut, 2004.
Roland Weis: Burgen im Hochschwarzwald. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2019, ISBN 978-3-7995-1368-5, S. 106–109.