Brigitte Swoboda wurde 1943 in Wien-Brigittenau geboren. Sie wuchs im ersten Wiener Gemeindebezirk auf und hat darüber in der ORF-Doku Meine Innere Stadt (2017) berichtet.[1] Schon als Kind wollte sie Pianistin oder Schauspielerin werden, machte aber eine Ausbildung zur Grafikerin und begann mit 17 Jahren Theater zu spielen. Eine Zeit lang war sie Laiendarstellerin in der „Neuen Wiener Bühne“. 1969 bekam sie durch Zufall die Rolle der Birgit in Wolfgang Bauers Erstlingswerk Magic Afternoon am Wiener Ateliertheater. Für diese Rolle erhielt sie die Kainz-Medaille.
1969 wurde sie von Gustav Manker entdeckt und an das Wiener Volkstheater engagiert. Ihre Antrittsrolle war die Salome Pockerl in Nestroys „Der Talisman“ als Partnerin von Helmut Qualtinger. Brigitte Swoboda brach in dieser Rolle mit der Wiener Aufführungstradition und war nicht „das niedliche Geschöpf aus einer Rousseau’schen Landschaft“, sondern „eine verschlampte Proletarierin von höchst ungemütlichem Zuschnitt, ein Schattengewächs aus dem Nachtasyl, der Wechselbalg eines in den Gänsestall abgelegten Großstadtteenagers“. Das berühmte Couplet Ja, die Männer hab’n ’s gut! klang „so gefährlich, als sei es mit einem rostigen Messer geritzt“. (Süddeutsche Zeitung)[2]
Bekannt wurde Swoboda auch durch Fernsehauftritte wie als Frau Wybiral in Der neue Untermieter oder durch ihre Mitwirkung als Hausmeisterin Koziber in der Kultserie Kaisermühlen Blues. Zuletzt spielte sie an ihrem Stammhaus, im Volkstheater Wien, u. a. in Nestroys Das Mädl aus der Vorstadt, Nestroys Der böse Geist Lumpazivagabundus oder in BrochsDie Erzählung der Magd Zerline.
Brigitte Swoboda starb im Juni 2019 nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren im Krankenhaus von Kittsee im Burgenland. Sie wurde kremiert und ihre Urne an ihrem letzten Wohnort Apetlon im Bezirk Neusiedl am See beigesetzt.[4]