Apetlon liegt im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel am Ostufer des Neusiedler Sees direkt an der ungarischen Grenze. Die Ortschaft selbst ist auf 120 Meter Seehöhe gelegen. Im Gemeindegebiet gibt es aber auf 114 m ü. A. auch eine Stelle, die mit „tiefst gemessener Punkt Österreichs“ beschildert ist. Dies ist allerdings nicht mehr korrekt, da im Zuge von flächendeckendem Airborne Laserscanning in Andau ein noch niedriger Punkt auf 113 m ü. A. ermittelt wurde.[2] Charakteristisch für die Landschaft dort sind weite, offene Ebenen und eine Salzflora, die viele kleine Lacken, wie etwa den Darscho, umgibt.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Apetlon mit der gleichnamigen Ortschaft. In der Ortschaft befinden sich das Feriendorf Vogelparadies, die Reihersiedlung und drei Meierhöfe.
Urkundlich wurde die Gemeinde erstmals 1318 erwähnt. Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Komitat Moson). Sein erster Name ist ungarisch Vitézfelde (Land der Recken),[3] später Apátlan (Vaterlos), in einer Ausgabe der Wiener Zeitung des Jahres 1814 findet die Ortschaft als „Appetlohn“ Erwähnung[4]. Daraus wurde dann wahrscheinlich der heutige deutsche Name.
Apetlonerisch ist ein eigener Dialekt im Seewinkel.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Apetlon wird hauptsächlich Weinbau betrieben. Der Fremdenverkehr besitzt ebenfalls große Bedeutung. Besonders im Mai kommen alljährlich zahlreiche Ornithologen aus ganz Europa, um die seltene Vogelwelt an der Langen Lacke und den vielen Pusztagebieten zu beobachten und zu fotografieren. Lange vor der Errichtung des Nationalparks war die Lange Lacke schon ein bedeutendes Naturschutzgebiet, in dem bereits vor über einhundert Jahren wissenschaftliche Datensammlung zur Vogelwelt betrieben wurde.
[veraltet]Dem Gemeindevorstand gehören neben Bürgermeisterin Silvia Pitzl (SPÖ) und Vizebürgermeister Eric Lang (ÖVP) weiters Sandra Kögl (SPÖ), Andrea Preiner (ÖVP), Gottfried Pingitzer (SPÖ) Walter Mollner (ÖVP) und Michael Tschida (ÖVP) an.[10]
Bürgermeister
Im Jahr 2022 folgte Silvia Pitzl (SPÖ), Ronald Payer (ÖVP) nach.
Beim ersten Wahlgang erreichte kein Kandidat die erforderlichen 50 Prozent im ersten Wahlgang. Bei der Stichwahl setzte sich Silvia Pitzl mit einem Vorsprung von 26 Stimmen gegen Ronald Payer durch und wurde Bürgermeisterin von Apetlon.[11]
Marktgemeinde Apetlon. Festschrift, Herausgegeben anlässlich der Erhebung zur Marktgemeinde, Apetlon 1991
Peter Gräftner: Lautlehre der Ortsmundarten von Apetlon, Gols und Weiden im burgenländischen Seewinkel. Vom Leben und Sterben der alten Formen. Dissertation, Universität Wien 1966.
Alexandra Köninger: Die naturnahen Pflanzengesellschaften im Gemeindegebiet von Apetlon-Burgenland. Diplomarbeit, Universität für Bodenkultur Wien 1996.
Abschnitt „Die Partnergemeinden“ in „TÜPL Bruckneudorf – 150 Jahre Brucker Lager“ von Petra Weiß, Hrsg. Stadtgemeinde Bruck an der Leitha, April 2017, S. 420/421