Die Berghänge der Täler von Piesau und Lichte fallen steil ab. Diese Landschaft, durch die sich das Flüsschen zwängt, gehört mit zum Unterlauf der Lichte. Dort befinden sich die Teile vom Ortsteil Bock und Teich. Am Ostende von Lichte beginnt der Zufluss der Piesau in die Lichte. In der Mitte des Ortes Lichte fließt sie gen Norden nach Geiersthal.
Geschichte
Bock wurde als Schmiede zu Wallendorf 1481 und Teich 1609 erstmals urkundlich erwähnt.[1]
Zum 1. Januar 2019 kam Bock und Teich im Zuge der Eingemeindung von Lichte zur Stadt Neuhaus am Rennweg und wechselte damit vom Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in den Landkreis Sonneberg.[2]
Ortsgeschichte
Die Besiedlung des etwa 7 km langen Piesautales wurde durch den frühneuzeitlichen Bergbau gefördert. Im Tal wurde Kupfererz gefördert, geschmolzen und in Hammerwerken zu Halbzeugen verarbeitet. In der Flur des Ortes sind noch heute Relikte dieser zeitweise auf das ganze Piesautal ausgedehnten Bergbautätigkeit auffindbar.
Mitte des 19. Jahrhunderts schildert aktuell der Historiker Georg Brückner im zweiten Band seiner „Landeskunde des Herzogthums Meiningen“ die Verhältnisse um Gräfenthal und Wallendorf[3]:
Der obere Bock, der untere Bock und der Teich
Diese drei Orte, die im Grunde der Piesau zwischen der Einmündung des Kolmbachs und Wallendorf und nah beieinander liegen, bilden seit 1844 eine politische Gemeinde. Früher nach Schmiedefeld gepfarrt, geschult und beerdigt, seit 1734 nach Wallendorf. Sie standen bis zur neuesten Zeit unter der Gutsherrschaft von Wallendorf (Gerichtsbarkeit, …, Frondienste und Mühlenzwang). Die Gesamtgemeinde hat 30 Wohn- und drei Werkhäuser, 30 Familien, 182 Einwohner, 94 Stück Vieh (53 Rinder, 25 Ziegen, 10 Schweine).[3]
Der obere Bock (früher auch „Bockhammer“) hat (1849) 3 Wohnhäuser, 9 Familien, … Das vormals dort befindliche Schmelzwerk (Blaufeuer) ist 1842 eingegangen. Eine hier liegende große Halde zeugt von dem Betrieb eines früheren Kupfer(berg)werkes im Inneren des hier nördlich anstoßenden Berges. … Die Zugänge sind verschüttet, auch ist die ansehnliche Wasserkunst desselben eingegangen. Man unterscheidet (in der Flur) noch das große, kleine und obere Kupferthal.[3]
Der untere Bock und der Teich, zwei Häusergruppen, enthalten (1849) 17 Wohnhäuser, ein Werkhaus, 22 Familien, 128 Seelen und 78 Stück Vieh …[3]
Der untere Bock, (liegt) dicht unterhalb des oberen; hier ein Stabhammer mit Schmelzofen, eine Privatbesitzung.[3]
Teich (früher „Stauchenhammer“, dann „wüster Teich“), Einzelhäuser, …, am Einfluss des Kolmbaches in die Piesau, am Kleeberg … Vormals oberhalb Teich eine Blaufarbenmühle und ein Vorwerk. Im Kolmbachtal befinden sich unbenutzte Torflager.[3]
↑Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 36 und 282.