Lage der Blücher-Kaserne in Hessen
Die Blücher-Kaserne in der hessischen Stadt Hessisch Lichtenau im Werra-Meißner-Kreis war ein 27 Hektar großer Standort der Bundeswehr.
Die später für den Bau der Blücher-Kaserne genutzte Fläche wurde der Luftwaffe 1935 von der Stadt Hessisch Lichtenau für die Errichtung eines „Einsatzflughafens“ verkauft. Im selben Jahr begannen bereits die Arbeiten am Ausweichflugplatz für den Fliegerhorst Rothwesten bei Kassel. Er unterstand dem Flughafen-Bereichskommando Fritzlar (Koflug) 4/XII. Es waren zeitweise das Fliegerausbildungsregiment 14, die Flugzeugführerschule A/B 42 und die II./Kampfgeschwader 4 stationiert.[1]
Die US Air Force nutzte ab dem 8. April 1945 bis zum 22. Juli 1945 den Flugplatz nach dessen Einnahme und bezeichnete ihn als Advanced Landing Ground ALG R-13 Hessisch Lichtenau.[2]
Mit der Aufstellung der Bundeswehr fiel die Entscheidung, in Hessisch Lichtenau auf dem bisher als Flugplatz genutzten Gelände eine Kaserne zu errichten. Die Bauvorbereitungen zur Sicherstellung der Wasserversorgung und der Zufahrt zur Kaserne begannen 1959. Am 29. September 1960 fand der erste Spatenstich für die Hochbauten statt und am 8. September 1961 wurde Richtfest gefeiert. Im Sommer 1962 fand dann die Schlüsselübergabe statt. Insgesamt waren 35 Millionen DM verbaut worden. Am 8. November 1962 zogen die ersten Soldaten ein.[3]
Die Bauten in der Kaserne wurde mehrfach erweitert und erneuert, u. a. durch eine Mehrzweckhalle im Jahre 1966, ein Mannschaftsheim 1976 sowie ein Teilsozialheim für Offiziere und Unteroffiziere 1986.[4]
Die Benennung der Kaserne nach dem preußischen Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher erfolgte erst 1967.[5]
Im Zuge der Umstrukturierung der Bundeswehr (Transformation) wurde die Blücher-Kaserne 2006 geschlossen. Am 13. Juli 2006 fand im Rahmen eines großen Zapfenstreiches die offizielle Abschiedsveranstaltung statt. Der letzte Appell war am 30. November 2006 mit der Außerdienststellung des Panzerartilleriebataillons 2. Am 20. Dezember 2006 wurden die Kasernentore endgültig geschlossen.[6]
Zur Kaserne gehörten neben der eigentlichen Liegenschaft der Standortübungsplatz Hessisch Lichtenau direkt hinter der Kaserne sowie die Standortschießanlage Hessisch Lichtenau.
Nach der Schließung der Kaserne wurde 2006 eine Machbarkeitsstudie zur Vermarktung des 33 Hektar großen Areals in Auftrag gegeben. Die Stadt Hessisch Lichtenau setzte Empfehlungen aus dieser Studie in einem Bebauungsplan um. Seit 2010 übernahm zudem die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben den Verkauf von einzelnen Parzellen. 2013 waren sämtliche Grundstücke verkauft. Auf dem Gelände hatten sich u. a. ein großes Logistikunternehmen der Automobilbranche, ein Hersteller von Kosmetikprodukten, ein Telekommunikationsunternehmen, ein Solarpark und ein Luftsportverein angesiedelt.[27][28]