Blau-Weiss Wittorf Neumünster, kurz BW Wittorf, ist ein Sportverein aus Neumünster in Schleswig-Holstein.
Der Verein wurde 1912 als Männerturnverein MTV Wittorf gegründet. 1913 wurde eine Knaben- und eine Damenabteilung eröffnet, 1914 die Fußballmannschaft beim Norddeutschen Fußballverband angemeldet. Parallel zum MTV Wittorf wurde im Ort 1912 die Freie Turnerschaft Wittorf ins Leben gerufen. Aus dem MTV entstand nach dem Ersten Weltkrieg am 18. März 1919 der Turn- und Sportverein Wittorf. 1921 wurde eine Fußball-Jugendmannschaft aufgestellt. 1922 vereinigte sich der TSV mit dem Fußballverein SV Nordstern Neumünster von 1920. Diese Allianz hielt jedoch nur ein Jahr an. Lokale Konkurrenz hatte der TSV im AFC Vorwärts Wittorf bzw. der Freien Turn- und Sportvereinigung Vorwärts Wittorf. 1924 wurde im Verein der Handballsport begonnen. 1933 wurden die Arbeitersportvereine verboten, was dem TSV Zulauf aus diesen bescherte. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs erloschen die sportlichen Aktivitäten, welche erst 1946, Fußball und Handball voran, im TSV wieder aufgenommen wurden. Bestrebungen, die Bezeichnung Vorwärts in den Vereinsnamen zu integrieren, endeten in der Umbenennung in Blau-Weiss Wittorf Neumünster. 1954 wurde eine Tischtennisabteilung, 1975 eine Badmintonabteilung gegründet, während Turnen 1952 vollständig eingestellt und erst 1961 wiederbelebt wurde. In den 1980er Jahren wurden weitere neue Abteilungen gegründet (Volleyball, Basketball, Gymnastik, Leichtathletik, Tennis). 1987 hatte der Verein über 1100 Mitglieder. 1991 wurde die Volleyballabteilung Gründungsmitglied im VC Neumünster und Handball bildet seit 1992 eine Spielgemeinschaft mit FT Neumünster als SG WIFT Neumünster. 1995 wurden die UHUs und 2004 Baseball in den Verein integriert. 2006 wurde ein Kooperationsvertrag mit dem TSV Gadeland abgeschlossen und 2012 das 100-jährige Jubiläum des Vereins begangen.
Erfolgreichste Sparte im Verein ist Badminton. Ab 1998 spielte der Verein mit zwei einjährigen Pausen in der 2. Badminton-Bundesliga. In der Saison 2017/18 gelang der Aufstieg in die 1. Badminton-Bundesliga. 2018/19 sicherte sich Wittorf erst in der Relegation den Klassenerhalt. 2019/20 stand man bei Abbruch der Saison auf Grund der Covid-19-Pandemie nach 16 von 18 Spieltagen auf dem dritten Platz. 2020/21 schied man in der übergangsweise eingeführten Gruppenphase aus. 2021/22 belegten die Neumünsteraner den sechsten von elf Plätzen und nahmen erstmals an den Play-offs teil, wo sie dem Vorjahresmeister 1. BC Bischmisheim unterlagen. Auch in den folgenden beiden Spielzeiten schied man an selber Stelle gegen Bischmisheim aus. In der Saison 2024/25 erreichte man den dritten Platz der Hauptrunde. Im Play-off-Viertelfinale gewann man zu Hause mit 4:0 gegen den TV Refrath. Im Halbfinale besiegte man den 1. BC Wipperfeld auswärts mit 4:3 und zog in das Finale ein, das am 3. August 2025 im Rahmen der Multisportveranstaltung Die Finals in Dresden ausgetragen wird.
In der Saison 2024/25 kamen zum Einsatz: Bjarne Geiss, Patrick Volkmann, Jonathan Dresp, Hauke Graalmann, Philipp Nebendahl, Franziska Volkmann (alle Deutschland), Søren Toft Hansen, Hans-Kristian Vittinghus, Mathias Thyrri, Anna Siess Ryberg, Camilla Martens, Mette Werge (alle Danemark), Brandon Yap (England) und Andi Fadal Muhammad (Schweden).
Bekannte ehemalige Spieler sind u. a. die Ex-Nationalspieler Kristof Hopp, Caren Hückstädt, Annekatrin Lillie, Sebastian Schöttler, Stine Küspert und Jan Colin Völker, der Engländer Gregory Mairs, der polnische Meister im Doppel Rafał Hawel, der polnische Olympiateilnehmer Robert Mateusiak, das russische Paar Witali Durkin und Nina Wislowa sowie der dänische EM-Zweite von 2008 Joachim Persson.
Aufgeführt sind nur die Erfolge bei Deutschen, Europa- und Weltmeisterschaften.
1963 stieg die 1. Mannschaft in die Bezirksliga auf, der größte sportliche Erfolg im Fußball bis heute.
In der Saison 2019/2020 spielte die 1. Mannschaft in der Kreisklasse C Staffel Westküste M1 unter dem neuen Trainer Björn Kubon. Die Saison schloss die Mannschaft nach dem Abbruch der Saison wegen der Corona-Pandemie auf dem vierten Platz ab. Aufgrund der Neunerregel im SHFV stieg die Mannschaft im ersten Jahr nach der Neugründung direkt auf und tritt damit in der Saison 2020/2021 in der B-Klasse an.
Die Herrenmannschaft stieg von 1977 von der Kreisliga bis in die Regionalliga, der damals zweithöchsten deutschen Spielklasse, auf und verblieb dort bis 1983. 1980 und 1987 wurde das Team Landesmeister.
1. BC Beuel | 1. BC Bischmisheim | SV Fun-Ball Dortelweil | SC Union 08 Lüdinghausen | 1. BV Mülheim | TV Refrath | SG Schorndorf | 1. BC Wipperfeld | Blau-Weiss Wittorf