Die Adelsfamilie von Blankenfelde war eine der ältesten BerlinerPatrizier- und Ratsfamilien, die ihre Blüte zwischen dem 13. und dem 16. Jahrhundert hatte und in dieser Zeit sieben Berliner Bürgermeister stellte.
Joachim von Blankenfelde (1529–1612) Bürgermeister in Frankfurt (Oder)
Johann IV. von Blankenfelde (1542–1579)
Wilhelm IV. von Blankenfelde (1575–1629) Erbsass zu Weissensee
Christian von Blankenfelde († vor 1663) Premierleutnant
Hans Henning von Blankenfelde (1616–1689) Erbherr auf Oehna bei Bautzen, Hofrichter
Hans Caspar von Blankenfelde († 1751) Lehnschulze Hindenburg
Christian Wilhelm von Blankenfelde (1728–1795) Hauptmann Infanterie
Eberhard Wilhelm von Blankenfelde (1770–1834) Oberstleutnant Gendarmerie
Gustav Léo Eberhard von Blankenfelde (1813–1888) Oberstleutnant Infanterie
Alfred Gustav Eberhard von Blankenfelde (1862–1931) Kommandant Kavallerie
Wilke Mathias Alfred von Blankenfelde (1897–1961) Major
Sever Wilke Alfred von Blankenfelde (1927–1965) Gutsbesitzer Burg Klüsserath
Besitz der Familie
Die Blankenfeldes zählten zu den wohlhabendsten Adelsfamilien. Sie verfügten zeitweise über zwei Häuser in der Stadt. Das Stammhaus war das so genannte Stephanische Haus in der Spandauer Straße 49. In der Feuersbrunst am Laurentius- und Tiburtiustag im Sommer 1380 wurde es vernichtet. Paul von Blankenfelde ließ es 1390 in massiver Steinbauweise wieder aufbauen. Die lateinische Inschrift im Neubau lautete:
„Die von Blankenfelde, Patrizier dieser Stadt, haben ums Jahr 1390, als Paul von Blankenfelde und Henning Strohband Bürgermeister waren, dieses Haus mit starken Mauern und Pfeilern wiederhergestellt und zwar im Backsteinbau. Sie haben sine Last einem Kellergewölbe von sieben Jochen aufgelegt.“
1470 und 1480 wurde das Stammhaus von Thomas von Blankenfelde prachtvoll umgebaut. Schließlich wurde es 1612 an den Berliner Handelsmann Ambrosius Berndt verkauft. Das Haus stand bis 1889.
Das Wappen der Blankenfelde (rote Trense und zwei rote Sterne in weiß-blauem Feld) schmücke ein Kapitell am Stammhaus in der Spandauer Straße. Es steht heute zusammen mit anderen Ornamenten in der Nikolaikirche oder im Märkischen Museum in Berlin.
Die Familie besaß außerdem ein weiteres Haus in der Klosterstraße 71 am Barfüßer Kirchhof neben der Marienkirche. Es ist auch die Rede von einem Haus neben dem „Grauen Kloster der Barfüßer“, für das Kloster sollen die Blankenfeldes mehr oder weniger große Summen gestiftet haben. Möglicherweise handelt es sich hier um dasselbe Haus.
Diese Einnahmen machten die Familie ökonomisch unabhängig, was ihr den Spielraum gab, sich am städtischen politischen Leben zu beteiligen. So nahmen die Blankenfeldes oft Ratsherren- und Bürgermeisterpositionen ein.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde die Familie Blankenfelde immer bedeutungsloser. Nach dem Verkauf des Stammhauses zog sie sich auf das noch verbliebene Gut in Weißensee zurück. 1616 verkaufte sie auch diesen letzten Teil des Besitzes.
Straßenbenennung
Zwischen 1891 und 1963 gab es in Berlin-Mitte eine Blankenfeldestraße. Nach welchem Blankenfelde diese Straße benannt war, ist umstritten. Entweder ist es Paul von Blankenfelde (1365–1443) oder Johann III. von Blankenfelde (1507–1579). Die Blankenfeldestraße verlief von der Schillingstraße / Ecke Magazinstraße bis zur Neuen Blumenstraße und fiel der Innenstadtbebauung zum Opfer.
Literatur
Verein für die Geschichte Berlins: Vermischte Schriften im Anschlusse an die Berlinische Chronik und an das Urkundenbuch Bände 1 – 2 Artikel Die Familie von Blankenfelde. Der Verein. In Kommission bei E.S. Mittler, Berlin 1888, S.9 bis 14 (google.de).