Mahlow mit den bewohnten Gemeindeteilen Glasow (am 1. Juli 1950 eingemeindet), Roter Dudel und Waldblick sowie den Wohnplätzen Fuchsberg und Mahlow Dorf[3]
Geschichte
Die Geschichte der Gemeinde bis 2003 ist die Geschichte der heutigen fünf Ortsteile. Sie gehörten seit 1817 zum Kreis Teltow in der preußischenProvinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Zossen im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegen die Orte im brandenburgischen Landkreis Teltow-Fläming.
Blankenfelde wurde 1375 erstmals urkundlich erwähnt. Ein wesentlicher Teil dieses Ortsteiles, die so genannte Gagfah-Siedlung, entstand jedoch erst in den 1930er Jahren, nachdem die Süd-Berlin Bodenaktiengesellschaft das Areal erworben und parzelliert hatte. Dadurch erhöhte sich die Einwohnerzahl erheblich – von 766 Einwohnern im Jahr 1930 auf 6228 Einwohner im Jahr 1939.
Dahlewitz wurde am 24. Februar 1305 erstmals urkundlich erwähnt. Nach dem Bau der Bahnstrecke Berlin–Dresden wurde in Dahlewitz im Jahr 1884 der Bahnhof in Betrieb genommen. Zusätzlich gab es mit der Gutsbahn Dahlewitz von 1895 bis 1945 eine Anschlussstrecke vom Bahnhof Dahlewitz zum Gut Dahlewitz.[5]
Mahlow wurde 1287 erstmals urkundlich erwähnt. Nachdem der Ort 1875 einen Bahnhof erhalten hatte, wanderten wohlhabende Berliner zu.[6] 1945 wurde Mahlow Kreisstadt des Kreises Teltow bis zu dessen Auflösung 1952. Bereits 1950 wurde die Gemeinde Glasow mit der Gemeinde Mahlow zusammengelegt. Durch den Bau der Berliner Mauer ab 13. August 1961 wurden die Verkehrsverbindungen nach Berlin gekappt. Erst nach dem Mauerfall 1989 kamen diese Verbindungen wieder in Gang. Am 31. August 1992 wurde mit dem Lückenschluss der Dresdener Bahn zwischen Lichtenrade und Mahlow die S-Bahn-Verbindung wiederhergestellt.
Am 16. Juni 1996 wurde Noël Martin in Mahlow Opfer eines rassistisch motivierten Übergriffs.
Im Jahr 2006 bekam Mahlow eine neue Umgehungsstraße, die die vielbefahrene Ortsdurchfahrt entlastet und innerorts Lärm und CO2-Belastung verringern soll.
Bevölkerung
Jahr
Blankenfelde
Dahlewitz
Groß Kienitz
Jühnsdorf
Mahlow
Glasow
1875
00 465
0 305
169
246
0 299
0 411
1910
00 729
0 468
170
215
0 630
0 434
1939
06.228
1.628
181
236
2.563
2.014
1946
06.667
1.760
266
299
2.654
2.099
1950
07.449
1.902
260
275
4.803
1971
07.192
1.940
158
231
5.430
1990
07.820
1.705
126
179
4.770
1995
07.899
1.662
204
262
5.594
2000
10.241
1.827
245
256
8.738
2002
10.365
1.918
300
285
9.789
Jahr
Blankenfelde-Mahlow
2003
23.074
2005
24.210
2010
25.718
2015
26.319
2020
28.606
2021
28.761
2022
29.159
2023
29.344
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[7][8][9] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Blankenfelde-Mahlow besteht aus 32 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 65,5 % zu folgendem Ergebnis:[10]
Schwuchow wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 22. September 2019 mit 56,8 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren[14] gewählt.[15]
Wappen
Blasonierung: „In Gold mit blauer Wellenleiste in der Schildhauptstelle eine aus dem unteren Schildrand wachsende grüne fünfblättrige Linde, überhöht von einem abgeflachten roten Leistensparren.“[16]
Das Wappen wurde am 12. November 2018 genehmigt.
Flagge
Die Flagge der Gemeinde ist Gelb – Grün – Gelb (1:5:1) gestreift und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.
Dienstsiegel
Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift: „• GEMEINDE BLANKENFELDE-MAHLOW • LANDKREIS TELTOW-FLÄMING“.
Die Ortsteile haben charakteristische Dorfkirchen, zum Beispiel die Dorfkirche Mahlow sowie die Dorfkirche Glasow, die im 13. Jahrhundert entstanden. Ein Jahrhundert später wurde die Dorfkirche Jühnsdorf errichtet. Im Ortsteil Blankenfelde wurde ein früheres Gutsherrenhaus im Neorenaissance-Stil schlossartig umgebaut. In den Nachkriegsjahren stand es längere Zeit leer und wurde dann abgerissen. Nach der Wende erbaute man an derselben Stelle einen Supermarkt und eine Drogerie. Die Dorfkirche Blankenfelde entstand aus Feldsteinen in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die ursprünglich reichhaltige Ausstattung wurde bei einem Brand 1740 fast vollständig zerstört.
Parks
Die Promenade im Ortsteil Blankenfelde wurde 1933 zur schönsten Deutschlands ernannt. Sie befand sich inmitten der von zugezogenen Berlinern gerade gebauten Wohnsiedlung, die heute den Ortskern von Blankenfelde bildet.
2011 wurde der (Ausgleichsmaßnahme des Flughafens) sanierte Gutspark Dahlewitz wieder für die Öffentlichkeit freigegeben. Der Gutspark liegt direkt an der Landesstraße L 402 zwischen Dahlewitz und Groß Kienitz.
Des Weiteren verfügt der Ortsteil Blankenfelde über den Natursportpark auf dem ehemaligen Kasernengelände im Jühnsdorfer Weg.
Im Süden der Gemeinde befindet sich das größte Gewerbegebiet im Ortsteil Dahlewitz.
Weitere Gewerbegebiete befinden sich in Groß Kienitz und in Mahlow östlich und westlich direkt an der B 96 neu gelegen.
In Mahlow befinden sich die Grundschule „Astrid Lindgren“, die Herbert-Tschäpe-Grundschule, die Allgemeine Förderschule „Schule am Waldblick“ und die Evangelische Grundschule Mahlow.
In Blankenfelde gibt es die Wilhelm-Busch-Grundschule, die Ingeborg-Feustel-Grundschule und das Kopernikus-Gymnasium.
In Dahlewitz gibt es die Oberschule „Herbert Tschäpe“.
↑Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)