Birkert liegt nördlich und südlich der Birkerter Bach, der, von der nahen Wasserscheide der Gersprenz kommend, nach Osten über die Kinzig der Mümling zufließt. Östlich der Ortslage liegt der bewaldete Rücken des Müllert (323 Meter hoch) und südlich liegt der 339 Meter hohe ebenfalls bewaldete Kirchberg.
Geschichte
Ortsgeschichte
Das Bestehen des Ortes ist unter dem Namen Birkunhart seit 1012 urkundlich bezeugt.[2] Entlang der Wasserscheide westlich des Ortes verlief eine als Hohe Straße und Alte Erbacher Straße bezeichnete Altstraße. Lange Zeit war die Herrschaft über Birkert zweigeteilt. Ein Teil zählte zum kurpfälzischenOberamt Otzberg, die sogenannte „Habitzheimer Seite“ und ein Teil zur ZentKirch-Brombach der Herrschaft Breuberg.
Im 19. Jahrhundert bestand Birkert in der Folge aus zwei verschiedenen Gemeinden und Gemarkungen. Am 1. April 1893 kam es zum Zusammenschluss der beiden Teilorte zur Gemeinde Birkert.[3] Seitdem lässt sich immer noch an den Straßennamen ablesen, welcher Teilort welcher Herrschaft zugeordnet war: südlich des Bachs liegt die Breuberger Straße und nördlich liegt die Pfälzer Straße.
ab 1805: Heiliges Römisches Reich, geteilt in (Habitzheimer Seite: Herren von Löwenstein-Wertheim (durch Tausch), Amt Habitzheim; Breuberger Seite, Zent Kirch-Brombach)
ab 1971: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Erbach, Gemeinde Brombachtal[Anm. 9]
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis, Gemeinde Brombachtal
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Birkert 231 Einwohner. Darunter waren 9 (3,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 48 Einwohner unter 18 Jahren, 81 waren zwischen 18 und 49, 60 zwischen 50 und 64 und 36 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 102 Haushalten. Davon waren 27 Singlehaushalte, 30 Paare ohne Kinder und 36 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 21 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 69 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[2]; Zensus 2011[10]
Das ehemalige Schulhaus von 1903 mit Bürgermeisterei in der Kinziger Straße 8 steht unter Denkmalschutz, ebenso wie zwei Häuser in der Breuberger Straße und die beiden Dorfbrunnen, je einer auf der Pfälzer und einer auf der Breuberger Seite gelegen.[11]
Am letzten Wochenende im Juni findet das Erdbeerfest statt.
Infrastruktur
Der Löschwasserteich in der Schwimmbadstraße wurde in der Art eines Schwimmbeckens angelegt.
Von Osten führt die Kreisstraße K 87 nach Birkert und endet hier. Sie zweigt von der K 86 ab, die von Kirchbrombach, dem Sitz der Gemeindeverwaltung, kommt.
Weblinks
Commons: Birkert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgründung.
↑Bekanntmachung, die Vereinigung der Gemeinden Birkert-Breuberger Seits und Birkert-Habitzheimer Seits zu Einer Gemeinde betreffend vom 4. April 1892. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 13 vom 7. April 1892, S. 79.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 25. Oktober 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.43, S.1716, Punkt 1425; Abs. 16. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6MB]).
↑Hauptsatzung. (PDF; 46 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Brombachtal, abgerufen im Februar 2021.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Grossherzogthums Hessen. Band1. Darmstadt 1866, S.43ff. (online bei Google Books).
↑
Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr.8, S.121ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2MB]).