Das Bezirksamt Bretten war seit 1803 ein Verwaltungsbezirk im Kurfürstentum und 1806 im Großherzogtum Baden. Es wurde 1936 im Rahmen einer neuen Verwaltungsgliederung aufgelöst.
Im Jahr 1803 wurde Bretten aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses badisch und Sitz eines Amtes. Bis zu diesem Zeitpunkt war Bretten Amtsstadt eines kurpfälzischenOberamtes und die badische Amtsverwaltung benutzte das 1783/84 erbaute Amtshaus weiter.
Die hierarchische Gliederung und Ämtereinteilung der badischen Verwaltung wurde in den Jahren 1806, 1809, 1813 und 1863 geändert. Folgende Übersicht zeigt die jeweilige Zugehörigkeit des Bezirksamtes Bretten.
Ab 1803: Badische Pfalzgrafschaft – Landvogtei Michelsberg – Landamt Bretten.
Ab 1806: Provinz des Unterrheins oder der badischen Pfalzgrafschaft (Mannheim) – Landesherrliches Amt Bretten.
Ab 1809: Pfinz- und Enzkreis (Durlach) – Landesherrliches Amt Bretten.
1821 gelangten vom aufgelösten Amt Stein die Orte Dürrenbüchig, Nußbaum, Stein und Wössingen an das Amt Bretten. Folgende 23 Gemeinden gehörten nun rund 100 Jahre zum Amtsbezirk: Bretten, Bauerbach, Bahnbrücken, Büchig, Diedelsheim, Dürrenbüchig, Flehingen, Gochsheim, Gölshausen, Gondelsheim, Kürnbach (badischer Teil), Menzingen, Münzesheim, Neibsheim, Nußbaum, Oberacker, Rinklingen, Ruit, Sickingen, Sprantal, Stein, Wössingen und Zaisenhausen.
1936 wurde das Bezirksamt Bretten aufgelöst und die 23 Gemeinden wurden wie folgt auf vier andere Amtsbezirke aufgeteilt.
Bezirksamt Karlsruhe: Bauerbach, Bretten, Büchig, Diedelsheim, Dürrenbüchig, Flehingen (wurde nun mit Sickingen vereinigt), Gölshausen, Rinklingen, Sickingen (s. Flehingen) und Wössingen.
Bezirksamt Bruchsal: Bahnbrücken, Gochsheim, Gondelsheim, Münzesheim, Neibsheim und Oberacker.
Großherzoglich-Badisches Regierungsblatt Nr.XXII vom 30. Juli 1813, S. 136.
Literatur
Bernd Breitkopf: Die alten Landkreise und ihre Amtsvorsteher. Die Entstehung der Landkreise und Ämter im heutigen Landkreis Karlsruhe – Biographien der Oberamtmänner und Landräte von 1803 bis 1997. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 1997, ISBN 3-929366-48-7, S. 22–28.
Julius Friedrich Kastner: Das ehemalige kurpfälzische Oberamt und badische Bezirksamt Bretten. In: Brettener Jahrbuch, Band 4, 1967, S. 181–195.