Im Norden der Ebene des Hessischen Ried liegt Berkach in einer nach Westen offenen, vom Scheidgraben im Süden und vom Landgraben im Osten und Norden gebildeten weitgehend verlandeten Mäanderschleife, die der Neckar vor 2000 Jahren ausgebildet hatte, als er noch bei Trebur in den Rhein mündete. Diese Schleife schneidet der Mühlgraben ab, der durch den Ort führt.
Der früheste erhalten gebliebene urkundliche Nachweis belegt das Bestehen von Birkehe oder Birchehe 1035. Berkach war Teil von Germaremarcha. Damals schenkte König Konrad II. dem Kloster Fulda dort eine Besitzung. Weitere Hinweise auf die Besitzverhältnisse in Berkach finden sich
Als Ortsname sind in den historischen Unterlagen unter anderem Bercach, villa (1246), Bercka (bis 1403), Berckauch (1419), Birkawe (1468), Berckbach (1508), Berckhof (1557) und Bergach (1738) dokumentiert.[1]
1832 wurden Kreise geschaffen. Berkach lag nun im Kreis Groß-Gerau. Die Provinzen, die Kreise und die Landratsbezirke des Großherzogtums wurden am 31. Juli 1848 abgeschafft und durch Regierungsbezirke ersetzt, was jedoch am 12. Mai 1852 wieder rückgängig gemacht wurde. Dadurch gehörte Berkach zwischen 1848 und 1852 zum Regierungsbezirk Darmstadt, bevor wieder der Kreis Groß-Gerau für die übergeordnete Verwaltung zuständig wurde. Dort verblieb der Ort durch alle weiteren Verwaltungsreformen bis heute.[1]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; 1791[17]; 1800[18]; Zensus 2011[19]; nach 2011 Website Groß-Gerau (Webarchiv)[20]
Ortsbildprägende Gebäude in der Rathausstraße sind die Evangelische Kapelle und das auf drei Seiten freistehende alte Rathaus von 1597, ein stattlicher Fachwerkbau mit reichem Balkenwerk und Schnitzereien.
2016 nahm Berkach erstmals an der alle 2 Jahre stattfindenden Aktion „Der Kreis rollt“ teil. Die Fahrradroute verlief mitten durch den Ort, die B44 war für den Autoverkehr gesperrt. Viele Vereine und Institutionen beteiligten sich mit Ständen und Ausstellungen.[21]
Verkehr und Infrastruktur
Den Ortskern im Westen berührend verbindet die Bundesstraße 44 Berkach mit der Kernstadt Groß-Gerau. Von dieser Verkehrsader nach Osten abzweigend durchquert die Kreisstraße K 160 den Ortskern in Richtung Büttelborn. Östlich verläuft die Bahnstrecke Mannheim–Frankfurt am Main.
Im Alten Rathaus ist ein Jugendtreff untergebracht. Ferner gibt es am Ort ein Dorfgemeinschaftshaus und diesem benachbart einen Kindergarten.
Weblinks
Commons: Berkach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als Vorläufer des Deutschen Reichs.
↑Arthur Benno Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893, S. 108f. und beiliegende Karte.
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Die Eintheilung des Landes in Landraths- und Landgerichtsbezirke betreffend vom 14. Juli 1821. In: Großherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren und der Justiz. (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1821 Nr.33, S.403ff. (404) (Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek).
↑Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschluss und Gliederung von Gemeinden vom 29. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.3, S.84, 87, Punkt 93, Nr. 60 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0MB]).
↑Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC180532844, S.253.
↑Hauptsatzung. (PDF; 25 kB) In: Webauftritt. Stadt Groß-Gerau, abgerufen im Dezember 2024.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC894925483, S.43ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr.8, S.121ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2MB]).
↑2015: Groß-Gerau in Zahlen. In: Webauftritt. Stadt Groß-Gerau, archiviert vom Original; abgerufen im Dezember 2016 (Werte aus Webarchiv). 2020:Groß-Gerau in Zahlen. In: Webauftritt. Stadt Groß-Gerau, archiviert vom Original; abgerufen im Dezember 2021 (Werte aus Webarchiv).