Die von Kiew nach Westen führende Straße war schon zu Beginn der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Schitomirer oder Kiew-Brester Chaussee bekannt. Den Namen erhielt die Straße nach den Städten Schitomir und Brest, in deren Richtung sie führte. Mit der Ausdehnung des Kiewer Stadtgebietes am Ende des 19. Jahrhunderts änderte sich der Name in Brest-Litowsker Chaussee. Ab 1964 wurde des ostwärtige, im Stadtgebiet liegende Abschnitt als Brest-Litowsker Prospekt bezeichnet, während der westliche Teil den Namen Brest-Litowsker Chaussee behielt. Im Zuge der Umgestaltung des Siegesplatzes anlässlich des 40. Jahrestages des Sieges der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg wurde der Brest-Litowsker Prospekt in Siegesprospekt (проспект Победы) umbenannt. Dabei wurde auch der zwischen dem Siegesplatz und dem Prospekt der Luftflotte des Taras-Schewtschenko-Boulevards liegende Abschnitt Teil des Siegesprospektes. Am 9. Februar 2023 beschloss der Kiewer Stadtrat die Umbenennung in Beresteiski-Prospekt.
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entstand entlang des Prospektes bzw. der Chaussee der Stadtteil Schuljawka, der vorrangig von Ansiedlungen für die wachsende Arbeiterschaft der Stadt geprägt war. Unmittelbar am Prospekt siedelten sich bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts Industriebetriebe wie das spätere Werk Roter Bagger oder das Werk Bolschewik an, aber auch Bildungseinrichtungen wie das Kiewer Polytechnische Institut sowie Erholungsgebiete wie der Zoopark oder der Puschkin-Park entstanden entlang der Straße. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Bebauung des Siegesprospektes um den Siegeplatz umgestaltet. Die Metrolinie 1 führte ab 1963 vom Stadtzentrum bis zum U-Bahnhof Schuljawska. Die Verlängerung bis zum U-Bahnhof Swatoschino erfolgte 1971, bis zur derzeitigen Endstation Akademmistetschko 2003. Die Linienführung folgt dabei im Wesentlichen dem Verlauf des Prospektes.
Bebauung
Die Bebauung des Prospektes ist durch eine Mischung aus Wohngebäuden, Industrieanlagen, Kultureinrichtungen und Parks gekennzeichnet, die zwischen der Mitte des 19. Jahrhunderts und dem 21. Jahrhundert entstanden. Bemerkenswert ist eine Anzahl von Mosaiken, die zwischen 1967 und 1979 an den Wohngebäuden 17, 19, 21, 23, 25 und 27 angebracht wurden.
Beginn des Projektes, Blickrichtung Westen
Ende des Prospektes und Übergang zur Brest-Litowsker Chaussee
Wohnbebauung und Ladengeschäfte entlang des Prospektes zwischen dem Polytechnischen Institut und dem Propsekt der Luftflotte, 1970er Jahre
Hochzeitspalast, 1980er Jahre
Datscha, Nr. 111
Mosaike
Denkmale und historisch bedeutsame Gebäude
Nr. 6 – Gebäude der ehemaligen Tabakfabrik, Ende des 19. Jahrhunderts
Nr. 130 – ehemalige Datscha, Anfang 20. Jahrhundert
Nr. 150 – Poststation mit Nebengebäuden, 1850er Jahre
Haus der Spezialisten
Nr. 32, Haupteingang des Kiewer Zooparks
Nr. 37, Hauptgebäude des Kiewer Polytechnischen Instituts
Nr. 38, Kulturpalast Bolschewik
Nr. 43, Wohngebäude für Arbeiter des Werkes „Bolschewik“
Nr. 44, Filmstudio „Alexander Dowschenko“
Nr. 52/2, Panzer T-34/85
Nr. 82, ehemalige Regierungsdatscha
Nr. 130, Datscha
An der Straße liegen weiterhin der Hochzeitspalast (Nr. 11), zahlreiche Museen (Erziehungs- und Wissenschaftsmuseum (Nr. 10), Wachsfigurenmuseum auf Nr. 29, Metromuseum (Nr. 35), Polytechnisches Museum, Museum der Filmstudios (Nr. 44), Zirkusmuseum (Nr. 82)), einige Denkmale, Ministerien wie das Infrastrukturministerium (Nr. 14) und Hochschulen wie beispielsweise die Nationale Wadym-Hetman-Wirtschaftsuniversität Kiew und das Hauptgebäude der Nationalen Medizinischen Universität auf Nr. 34.[2] Der Bau des höchsten Gebäudes der Ukraine, den Sky Towers, das auf Hausnummer 13 liegt, soll im Jahr 2016 vollendet werden.