Die Familie von Beerfelde gehört zum mittelmärkischen Uradel mit dem gleichnamigen Stammsitz bei Lebus[1]. Es tritt erstmals 1358 urkundlich auf mit Peter, Schulze in Rosental, und Betkino de Berenuelde.[2] Das Gut Lossow bei Frankfurt (Oder) gehörte der Familie. Ein Beerfeldsches Majorat bestand für die ursprünglich der Familie von Kottwitz gehörenden Güter Sommerfeld, Grabkow und Düberow. Besitzungen der Familie lassen sich auch in folgenden Brandenburger Ortschaften nachweisen: Falkenberg bei Fürstenwalde, Görlsdorf (Vierlinden), Hathenow, Neuhardenberg und Worin. Die genealogische Aufteilung bestand ursächlich in zwei Stämmen. Stamm A mit der Linie I Lossow und den späteren Zweigen Sommerfeld und Zuchen. Der Äste Zuchen, Lossow und Liebenow bestehen heute nicht mehr. Stamm B als Trebnitz bezeichnet mit Haus Rosenthal ist ebenfalls ausgestorben. Das Geschlecht besteht aber bis heute, im Haus Sommerfeld.[3]
Als Nacherbe kam Schloss Sommerfeld im ostbrandenburgischen Kreis Crossen über die Familie von Kottwitz an die Familie von Beerfelde, konkret über den Umweg des preußischen Generals Friedrich Siegmund von Bredow (1683–1759), denn dessen zweite Ehefrau war Emerintia von Beerfelde. Sie stiftete weit vor 1792, oder gleich nach dem Tod des Ehemannes, einen Familienfideikommiss, zur Sicherung der Erbfolge. So übernahm dann ihr Bruder George Friedrich von Beerfelde (1722–1799) die Begüterung um Schloss Sommerfeld. Seine Nachfahren bauten das Schloss ab 1840 in die bis heute bestehende Gestaltung um. Seine Ehefrau Henriette von Hayn wiederum brachte Gut Bomsdorf in der Niederlausitz mit in die Ehe und auch damit mit in die Familie. So waren die Erben jeweils Majoratsherrn auf beiden Besitzungen, Friedrich von Beerfelde (1767–1800), sowie sein Bruder Adolph von Beerfelde (1769–1806), verheiratet mit Caroline Freiin von Blomberg. Die Kinder als Miterben verkauften Bomsdorf 1844 wieder. Käufer wurde der Ehemann der Adelheid von Beerfelde, Prot[6] von Wiedebach. Gut Liebthal[7] kam ebenfalls durch Einheirat in die Hand derer von Beerfelde. Richard Freiherr von Blomberg gründete mit Mathilde von Beerfelde eine Familie. Wenige Generationen später wurde Gustav von Beerfelde (1881–1929) letzter Grundbesitzer von Sommerfeld, 1930 wurde dieses 412 ha Gut verkauft. Gehalten werden konnten aber das 987 ha große Nebengüter Wellmitz[8] sowie Baudach, bis zu den Enteignungen 1945, jene betreute Georg von Beerfelde (1906–1977). Letzter Gutsherr auf Liebthal mit 1142 ha wiederum wurde der Leutnant a. D. Rudolph von Beerfelde-Sommerfeld (1889–1945), als seine Erbin gilt die Ehefrau Anna, geborene Freiin von Blomberg, Tochter des ursprünglichen Besitzers.
Johanniterorden
Die Brüder George Friedrich und der Oberst Balthasar[9] Adolph von Beerfelde (1723–1795) waren Kommendatoren des Johanniterordens.[10] George Friedrich von Beerfelde stand zunächst der Kommende Gorgast vor[11] und übernahm dann 1796[12] die Komturei Lietzen.
Wappen
Das von Silber und Blau gespaltene Wappen zeigt zwei Sterne verwechselter Farbe. Auf dem Helm mit blau–silbernen Decken drei schwarze Hahnenfedern auf einem Kolben zwischen zwei (silbern, blau) Büffelhörnern, die von je drei Sternen verwechselter Farben umgeben sind.[13]
Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler, Johann Georg von Rappard: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. A (Uradel) 1977, Band XIV, Band 66 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1977, S. 19–29. ISSN0435-2408
von Beerfelde-Sommerfeld. In: Vinzenz Czech, Monika Loddenkemper: Sommerfeld. In: Peter Michael Hahn, Hellmut Lorenz (Hrsg.): Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857–1883), 856 S., 275 farbige, 825 SW-Abb. Gesamt 2 Bände: Einführung und Katalog. Nicolaische Verlagsbuchhandlung Beuermann, Berlin 2000, ISBN 3-87584-024-0, S. 551–554.
Einzelnachweise
↑Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band I, C. A. Starke-Verlag, Limburg an der Lahn 1972, S. 282. ISSN0435-2408
↑Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser, A (Uradel), Band XIV, Band 66 der Gesamtreihe GHdA. Limburg an der Lahn 1977, S. 19. ISSN0435-2408
↑Uta Puls: Altfriedland. In: H. Jürgen Feuerstake, Oliver H. Schmidt (Hrsg.): Die Zisterzienser und ihre Klöster in Brandenburg. Ein kulturhistorisch-touristischer Führer. Überarbeitete und erweiterte 2. Auflage, Lukas Verlag, Berlin 2005, S. 57 ISBN 3-936872-23-6.
↑Alexander Freiherr von Dachenhausen: Genealogisches Taschenbuch des Uradels. 1893. Band2, Prot v. Wiedebach, Adelheid v. Beerfelde-Sommerfeld. Friedrich Irrgang, Brünn, Rudolstadt 1893, S.580–581 (uni-duesseldorf.de).
↑Oskar Köhler, Kurt Schleising: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. VII. Landwirtschaftliches Güter-Adreßbuch der Provinz Brandenburg. 1923. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und größeren Bauernhöfe der Provinz von 30 ha aufwärts mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung der Provinzialbehörden und des Brandenburgischen Landbundes nach amtlichen Quellen und auf Grund unmittelbarer Angaben bearbeitet (Hrsg.): Land-und Forstwirtschaft Standardwerk. 3. Auflage. Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., Kreis Crossen. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1923, S.139 (martin-opitz-bibliothek.de).
↑Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Band VII. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg 1929. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts. In: Mit Unterstützung von Staats- und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. 4. Auflage. Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., Kreis Crossen, Letzte Ausgabe-Paul Niekammer-Reihe. Verlag Niekammer’s Adreßbücher, Leipzig 1929, S.200–202 (martin-opitz-bibliothek.de).
↑Erich Blunck, Wilhelm Jung, Friedrich Solger, Willy Spatz, Melle Klinkenborg: Die Kunstdenkmäler des Kreises Crossen. In: Brandenburgischer Provinzialverband (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1. Auflage. VI., Teil 6, Crossen. Sommerfeld, Sommerfeld (Schloß). Kommission Vossische Buchhandlung, Berlin 1921, S.197–199 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Eduard Ludwig Wedekind: Geschichte des Ritterlichen St. Johanniter-Ordens, besonders des Herrenmeisterthums Sonnenburg der der Ballei Brandenburg. 1853. Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei, Berlin 1853, S.124–136 (google.de).
↑Handbuch über den Königlich Preussischen Hof und Staat auf das Jahr 1795. In: Öffentliche Bekanntmachungen. St. Johanniter-Ordens Commenden, Gorgast. George Decker, Berlin 1795, S.28–29 (google.de).
↑Adolf von Winterfeld: Geschichte des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. Mit besonderer Berücksichtigung der Ballei Brandenburg oder des Herrenmeisterthums Sonnenburg. Hrsg.: Johanniterorden. 4. Die innere Organisation der Ballei Brandenburg, e. Gorgast. Martin Berendt, Berlin 1859, S.783–784 (uni-duesseldorf.de).
↑Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band I. C. A. Starke-Verlag, Limburg an der Lahn 1972, S. 282. ISSN0435-2408
↑Paul Ellerholz, E. Kirstein, Traug. Müller. W. Gerland, Georg Volger: Handbuch des Grundbesitzes im Deutsche Reiche. In: Adressbuch für Land-und Forstwirtschaft. 3. Auflage. I. Das Königreich Preussen. I. Lieferung: Provinz Brandenburg, Kreis Crossen. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1896, S.36–37 (digi-hub.de).
↑Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite. Band 1; 1740–1918, 2. Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des 1. Weltkriegs. Biblio-Verlag, Osnabrück 1998, 3-7648-2473-5, S. 477.
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