Als Militärbevollmächtigte Bayerns wurden im 19. Jahrhundert sowie bis zum Ende der Monarchie 1919 die Militärattachés genannt.[1] So wurde Bayern in der Militärkommission der Deutschen Bundesversammlung, die z. B. für die Bundesfestungen zuständig war, durch einen Militärbevollmächtigten vertreten. Die Militärbevollmächtigten waren dem Kriegsministerium in München unterstellt.
Der Bayerische Militärbevollmächtigte in Berlin war von 1867 bis 1919 eine Dienststelle der Bayerischen Armee bei der Preußischen Armee. Vorher befand sich der Militärbevollmächtigte bei der Militärkommission der deutschen Bundesversammlung in Frankfurt am Main.
Er vertrat selbständig die Interessen seiner Armee, ohne der bayerischen Gesandtschaft in Berlin angegliedert oder unterstellt gewesen zu sein. Die Dienststelle wurde eingerichtet, nachdem Bayern und Preußen im Jahre 1867 ein Schutz- und Trutzbündnis geschlossen hatten, wodurch sich die Notwendigkeit laufender Koordination ergab.
Während des Ersten Weltkriegs befand sich der Militärbevollmächtigte im Großen Hauptquartier. Major Franz Sperr war von 1916 bis 1919 mit der Wahrnehmung der Geschäfte in Berlin beauftragt.