Die Bayerische Pfarrgeschwisterschaft – Theologische Weggemeinschaft aus der Bekennenden Kirche ist eine evangelische Bruderschaft in Bayern. Bis 2022 hieß sie Bayerische Pfarrbruderschaft – Theologische Weggemeinschaft von Frauen und Männern.
An zahlreichen Orten in Deutschland wurden im Kirchenkampf während der Zeit des Nationalsozialismus von der Bekennenden Kirche sogenannte Bruderräte gegründet. Der Gleichschaltung der Evangelischen Kirche durch den Nationalsozialistischen Staat wollte man durch eigene Strukturen an der Basis begegnen. Theologisch verbunden war man in der gemeinsamen Bezugnahme auf die Barmer Theologische Erklärung.
Auch in Bayern, das sich zu den Intakten Kirchen rechnete, wurde 1934 ein Bruderrat gegründet. Er vertrat die Bayerische Pfarrbruderschaft nach außen. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten auch Kurt Frör und Karl Steinbauer, der für seinen mutigen Einsatz mehrfach inhaftiert wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Bayerische Pfarrbruderschaft bestehen. Sie behielt das Ziel der „wachen Zeitgenossenschaft“. Die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse werden in jährlichen Tagungen analysiert und unter dem Vorzeichen des Glaubens besprochen.
Von der Gründung an hatte die Bayerische Pfarrbruderschaft auch Frauen unter ihren Mitgliedern. Sie setzte sich für die Ordination von Frauen ins Pfarramt ein, lange bevor dies in der Bayerischen Landeskirche möglich wurde. Den Namen Pfarrbruderschaft behielt man um der Tradition willen bei, fügte aber im Jubiläumsjahr 1994 den Zusatz Theologische Weggemeinschaft von Frauen und Männern hinzu.
Auf der Pfingsttagung 2022 beschloss die Mitgliederversammlung, der Pfarrbruderschaft einen neuen Namen zu geben, um den zunehmenden Missverständnissen zu begegnen. Mit großer Mehrheit wurde die Umbenennung zu Bayerische Pfarrgeschwisterschaft - Theologische Weggemeinschaft aus der Bekennenden Kirche beschlossen. Auf derselben Pfingsttagung erfolgte zudem die Gründung eines e.V. mit diesem neuen Namen.
In unregelmäßigen Abständen verleiht die Bayerische Pfarrbruderschaft das Karl-Steinbauer-Zeichen für Zivilcourage.[1] Preisträger sind
Auf der Pfingsttagung 2022 wurde folgender Geschwisterrat neu gewählt (2022–2026): Pfr. Thomas Braun als Senior. Pfrin. Julia Illner als stellv. Seniorin. Pfr. Mark Meinhard als Geschäftsführer. Pfr. Holger Forssmann, Pfr. Ulrich Eckert, Pfrin. Karin Volke-Klink, Pfrin. Beate Krämer, Pfr. Falko von Saldern, Friedrich Jehnes und Pfr. Thomas Miertschischk wurden als Beiräte gewählt.