Die Geschichte der Sammlung lässt sich zurück bis zur Weihe des Heinrichsmünsters im Jahr 1019 zurückverfolgen. Während fünf Jahrhunderten wuchs das Ensemble von Reliquiaren, Monstranzen und Kreuzen. Der Kirchenschatz überstand die Zerstörungswut des Bildersturms von 1529 weitgehend unbeschädigt, er wurde aber im Zuge der Reformation seiner nicht metallischen Bestandteile – wie den Paramenten und Büchern – beraubt.[1] 1590 wurde ein Grossteil der vasa sacra (44 Kelche und ihre zugehörigen Patenen) eingeschmolzen und zu Geld gemacht.[2] Nach langen Streitigkeiten zwischen Stadt und Domkapitel wurde der Schatz Ende des 16. Jahrhunderts in der Sakristei des Münsters weggeschlossen und verblieb dort die nächsten rund 240 Jahre.
Die Trennung des Kantons Basel in die «Halbkantone»Basel-Stadt und Basel-Landschaft im Jahr 1833 riss den Schatz dann endgültig auseinander. Am 25. November 1833 beschloss das Schiedsgericht der eidgenössischenTagsatzung, dass der Kirchenschatz im Verhältnis 36 Prozent (Basel-Stadt) zu 64 Prozent (Basel-Landschaft) aufzuteilen sei. Da der Halbkanton Basel-Landschaft dringend Geld benötigte, versteigerte er im Jahre 1836 seinen Anteil des Schatzes, der dadurch in die ganze Welt verstreut wurde.[3]
Zwischen den Jahren 2001 und 2002 fand eine Ausstellung des Basler Münsterschatzes. statt, zu der alle erhaltenen und transportfähigen Objekte aus den verschiedenen Museen der ganzen Welt zusammengeführt wurden.
Rudolf F. Burckhardt: Der Basler Münsterschatz.Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt, Bd. 2. Birkhäuser, Basel 1933.
Ulrich Barth: Erlesenes aus dem Basler Münsterschatz / Pièces maitresses du Trésor de la cathédrale de Bâle / Masterpieces from the Basle Minster Treasure. Basel 1990.
Historisches Museum Basel (Hrsg.): Der Basler Münsterschatz. Anlässlich der Ausstellung «Der Basler Münsterschatz». Christoph-Merian-Verlag, Basel 2001, ISBN 3-85616-142-2.
Elisabeth Ziemer: Der Münsterschatz zwischen Basel und Berlin. "... wahre Verdienste um die Landes- und Kunstgeschichte...", in: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Bd. 115, 2015.
↑Lucas Burkart: Politische Investitionen. Die Geschichte des Basler Münsterschatzes vom 11. Jh bis zur Reformation In: Historisches Museum Basel (Hrsg.): Der Basler Münsterschatz. Anlässlich der Ausstellung «Der Basler Münsterschatz». Christoph-Merian-Verlag, Basel 2001, S. 231–241, S. 241
↑ Johann Michael Fritz: Schatz unter Schätzen In: Historisches Museum Basel (Hrsg.): Der Basler Münsterschatz. Anlässlich der Ausstellung «Der Basler Münsterschatz». Christoph-Merian-Verlag, Basel 2001, S. 259–267, S. 262