Die Siedlung liegt gut 150 Kilometer (Luftlinie) nördlich der Republikhauptstadt Ischewsk am linken Ufer des Wjatka-Nebenflusses Tschepza.
Balesino ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen RajonsBalesino.
Geschichte
Die Siedlung Balesino entstand am Ende des 19. Jahrhunderts im Zusammenhang mit dem Bau der EisenbahnstreckePerm–Wjatka–Kotlas. Die Bahnstation und die um sie entstehende Siedlung wurden nach dem älteren, gleichnamigen Dorf benannt, das wenige Kilometer nördlich (flussabwärts) am jenseitigen, rechten Ufer der Tschepza liegt. Als Gründungsjahr gilt 1897; die gesamte Bahnstrecke wurde 1899 eröffnet und später Teil der Hauptstrecke der Transsibirischen Eisenbahn.
1938 wurde der Status einer Siedlung städtischen Typs verliehen.[3]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1939
4.545
1959
11.808
1970
14.507
1979
16.374
1989
18.492
2002
16.804
2010
16.121
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Seit 2000 besitzt es in Balesino ein kleines Heimatmuseum. In der Umgebung gibt es verschiedene archäologische Fundstätten; in mehreren umliegenden Dörfern sind Kirchen (Nowowolkowo, Kammennoje Sadelje) und Moscheen (Padera, Kestym) aus dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert erhalten.[3][4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Balesino ist bedeutender Bahnhof an der Hauptstrecke der Transsibirischen Eisenbahn (Streckenkilometer 1192 ab Moskau). Hier haben alle Züge einen längeren Aufenthalt für Lokomotivwechsel, da hier der von Westen kommende, von der Gorkier Eisenbahn mit 25 kV 50 HzWechselstrom betriebene Abschnitt endet; die Strecke nach Osten in Richtung Perm und Jekaterinburg ist mit 3000 VGleichstromelektrifiziert (ab Kilometer 1220 betrieben von der Swerdlowsker Eisenbahn; deren Lokomotiven fahren aber bis Balesino). Gut zwanzig Kilometer östlich, bei Pibanschur, zweigt außerdem die Querverbindung über Ischewsk nach Agrys an der Parallelstrecke Moskau–Kasan–Jekaterinburg ab, für die Balesino ebenfalls Trennungsbahnhof ist.
Neben Betrieben des Eisenbahnverkehrs gibt es in Balesino Unternehmen der Holz- und Bauwirtschaft sowie der Leichtindustrie.
Westlich an der Siedlung führt die Regionalstraße R321 von Glasow nach Igra vorbei, wo Anschluss an die M7-Zweigstrecke Kasan-Ischewsk-Perm besteht.
Einzelnachweise
↑Webseite (Memento vom 12. Januar 2014 im Webarchiv archive.today) des Staatsrates der Republik Udmurtien (russisch)
↑ abItogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
↑ abBalesino auf der Webseite des Geographischen Instituts der RAN (russisch)