Am 3. November 1858 eröffnete die Königlich privilegirte Actiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen die Bahnstrecke München–Landshut, die ein Jahr später bis Regensburg verlängert wurde. Die damals noch selbstständige Gemeinde Moosach erhielt keinen Bahnhof. Am 28. September 1892 wurde die zuvor durch die Landshuter Allee geführte Trasse südlich von Moosach über den Bahnhof München-Laim östlich des Nymphenburger Parks verlegt. Die Trasse wurde zweigleisig ausgeführt und ein neuer Bahnhof in Moosach bei München eingerichtet[2] und am 1. Dezember 1892 eröffnet.[3] Am 1. Oktober 1901 wurde vom Bahnhof aus eine Lokalbahn für den Güterverkehr nach München-Schwabing eröffnet. Aus dieser Strecke entwickelte sich später der Münchner Nordring. Nach der Eingemeindung Moosachs im Jahr 1913 wurde der Bahnhof Moosach in München-Moosach umbenannt. Bis zum 21. September 1925 wurde der Bahnhof München-Moosach mit dem Streckenabschnitt von München nach Freising elektrifiziert.[4][5] 1944 wurde der Bahnhof von täglich 31 Nahverkehrszügen von München nach Freising, Landshut und Regensburg bedient.[6] Bis 1972 wurden die Bahnhofsanlagen umgebaut und auf den kommenden S-Bahn-Betrieb vorbereitet, dabei wurden unter anderem die Bahnsteige auf eine Höhe von 76 Zentimetern gebracht. 1970 nahm die Deutsche Bundesbahn am Bahnhof Moosach ein neues Spurplandrucktastenstellwerk in Betrieb.[7] Seit der Eröffnung des S-Bahn-Systems im Jahr 1972 wird der Bahnhof im 20-Minuten-Takt von der S-Bahn-Linie S1 bedient, zudem halten weiterhin noch einzelne Nahverkehrszüge im Bahnhof. 1995 stellte die Deutsche Bahn die Güterverladung am Bahnhof Moosach ein und verlegte sie nach Milbertshofen.[8]
Das Bahnhofsgebäude wurde von der Deutschen Bahn im Jahr 2007 verkauft. Nach einem Eigentümerwechsel 2013 wird seit 2014 über eine Sanierung des Bahnhofsgebäudes diskutiert.[9][10]
Gleise und Stellwerk
Am Bahnhof Moosach gibt es drei Bahnsteiggleise. Am Gleis 5 halten die Züge der Linie S1 der Münchner S-Bahn und einige Regionalbahnen in Richtung München. Auf Gleis 4 halten die Züge der S1 in Richtung Freising/Flughafen und die Regionalbahnen über Freising und Moosburg in Richtung Landshut und darüber hinaus. Regional-Express- und alex-Züge passieren den Bahnhof meist ohne Halt. Gleis 3 dient als weiteres Bahnsteiggleis als Ausweichbahnsteig. Gleis 1 und 2 dienen als Zulauf zum Nordring. Der Bahnsteig an den Gleisen 3 und 4 ist 350 Meter lang und 76 cm hoch, der am Gleis 5 ist 400 Meter lang und besitzt ebenfalls eine Höhe von 76 cm.[11]
Baubeginn der U-Bahn-Strecke vom Olympia-Einkaufszentrum zum Bahnhof Moosach war am 7. Oktober 2004. Erstellt wurde der U-Bahnhof in der Schlitzwand-Deckelbauweise, der Tunnel im Schildvortrieb. Der Bahnhof besitzt keine Säulen und wird von Tageslicht durch Oberlichter und von Einzelleuchten an der Decke beleuchtet.[12] Er wurde am 11. Dezember 2010 eröffnet und bildet derzeit die Endstation der Linie U3.
Die Hintergleiswände bestehen aus weißen Paneelen, auf denen großformatige Abbildungen verschiedener Pflanzen und Tiere angebracht sind. Diese künstlerische Ausgestaltung stammt vom Münchner Künstler Martin Fengel, der die Motive allesamt in Moosach aufgenommen und für die Ausgestaltung stark vergrößert hat. Die Wandhöhe an den Bahnsteigen beträgt 7,80 Meter.[12]
Straßenbahn und Bus
Am 23. November 1930 wurde die Straßenbahnstrecke nach Moosach eröffnet.[13] Der Bahnhof Moosach ist heute die Endstation der Trambahnlinie 20.
↑Stationspreisliste 2020. (PDF) In: Deutsche Bahn. Deutsche Bahn, 1. Januar 2020, abgerufen am 10. Juli 2020.
↑Korhammer, Franzke, Rudolph: Drehscheibe des Südens. 1991, ISBN 3-7771-0236-9, S.155.
↑Bahnhof Moosach. Münchner Verkehrs- und Tarifverbund, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. April 2018; abgerufen am 9. Oktober 2022.
↑Korhammer, Franzke, Rudolph: Drehscheibe des Südens. 1991, ISBN 3-7771-0236-9, S.152.
↑Siegfried Bufe: Hauptbahn München–Regensburg. Bufe Fachbuchverlag, Egglham 1997, ISBN 3-922138-61-6.