Mit der Erschließung der sogenannten Gleislinse des früheren Rangierbahnhofs Schöneweide von Johannisthal aus erfolgte im Juni 2017 eine Änderung der Ortsteilgrenzen, sodass das Gelände inklusive des S-Bahnhofs seitdem zum Ortsteil Johannisthal gehört, zuvor lag das Bahngelände auf dem Gebiet von Niederschöneweide.[3][4]
Geschichte
Geschichte bis zum Zweiten Weltkrieg
Zu Beginn des elektrischen S-Bahn-Betriebs in Berlin wurde am Adlergestell in Berlin-Niederschöneweide das Reichsbahnausbesserungswerk Berlin-Schöneweide für die Wartung und Reparatur der S-Bahn-Züge eingerichtet. Der Betrieb dort wurde am 15. Oktober 1927 aufgenommen. Fünf Wochen danach, am 17. November 1927, ging ein Haltepunkt unter dem Namen Betriebshaltepunkt Nieder-Schöneweide in Betrieb. Ab 6. November 1928 wurde der elektrische S-Bahn-Betrieb von Schöneweide nach Grünau aufgenommen und der Haltepunkt auch von elektrisch betriebenen Zügen bedient. Die Station war anfangs nicht für den öffentlichen Personenverkehr gedacht, es hielten nur die Züge bei Schichtwechsel.
Aufnahme des Personenverkehrs nach 1945
Im Zweiten Weltkrieg blieben der Haltepunkt und das RAW von Kriegsschäden weitgehend verschont, trotzdem fuhr ab April 1945 erst einmal kein Zug diesen Bahnhof an. Am 11. Juli 1945 wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Erstmals gab man ihn auch für den öffentlichen Verkehr frei. Zuerst gab es zwei verschiedene Bezeichnungen, die sich anfangs noch abwechselten: Betriebsbahnhof Schöneweide und Schöneweide Betriebsbahnhof.
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 wurde der Bahnhof in Johannisthal umbenannt. Das Vorhaben wurde kritisiert, da die Johannisthaler Bebauung von der Station aus aufgrund der gesperrten Fußgängerbrücke überhaupt nicht erreicht werden konnte.[5]
Ursprünglich war die Station über eine Fußgängerbrücke am Südostende des Bahnsteigs zu erreichen. Diese führte zur einen Seite über das stadteinwärtige S-Bahn-Gleis und die Straße Adlergestell in Richtung des Betriebswerks der S-Bahn. Dort gab es einen öffentlichen Zugang. Zur anderen Seite führte die Brücke über Bahngleise und erschloss das Betriebswerk der Fernbahn ohne Zugang für die Öffentlichkeit. Zwischen 1983 und 1986 entstand in mehreren Etappen eine neue Brücke in Bahnsteigmitte, die alte Brücke wurde 1986 abgetragen.
Im Dezember 2013 gingen zwei Aufzüge an der Fußgängerbrücke in Betrieb, sodass der Bahnsteig nun vom Adlergestell aus barrierefrei erreichbar ist. Rund 650.000 Euro wurden hierfür investiert.[7]
Der nach Westen führende Brückenteil war aufgrund seines maroden Zustands gesperrt, ein Zugang von der Johannisthaler Seite und dem dort neu entstehenden Industrie- und Gewerbegebiet somit nicht möglich. Eine ursprünglich bis 2024 geplante Sanierung wurde bis Ende 2021 fertiggestellt,[8] nachdem die geplante Stationsumbenennung trotz anhaltender Sperrung des Ausgangs für Kritik sorgte. Eine Ausrüstung des westlichen Brückenabgangs mit einem Aufzug soll bis 2024 erfolgen.