Das bekannte milde Klima der Bergstraße, die auch als Riviera Deutschlands bezeichnet wird, ist für den Weinbau besonders förderlich. Hinzu kommen die für die Reben günstigen Böden. Das Gelände ist stark zerklüftet und hat viele Steillagen. Als blühender Garten zeigt sich die Bergstraße zum Frühlingsanfang, wenn Kirsch-, Pfirsich- und Mandelbäume aus dem Winterschlaf erwachen.
Geschichte
Der Weinbaubereich Badische Bergstraße ging 1971, durch Änderung des Weingesetzes, aus dem ehemaligen Weinbaugebiet Bergstraße hervor. Das Weinbaugebiet Bergstraße verlor den badischen Teil seines Anbaugebietes und heißt seitdem "Hessische Bergstraße". Knapp die Hälfte der ursprünglichen Anbaufläche ging an Baden. Durch Umstrukturierungsmaßnahmen in Baden wurde die Badische Bergstraße als einer von neun Weinbaubereichen dem Weinbaugebiet Baden angegliedert.
Mit dem Weinbau an der Bergstraße begannen vermutlich die Römer vor etwa 2.000 Jahren. Urkundlich wird der Weinbau erstmals im 8. Jahrhundert im Lorscher Codex (Codex Laureshamensis) erwähnt.[1]
Fläche und Ertrag
Die Ertragsrebfläche beträgt 396 Hektar (Stand 2004) und ist damit kleiner als die der benachbarten Hessischen Bergstraße. Schriesheim ist der größte Weinbauort an der Badischen Bergstraße.
Lagen und Rebsorten
Die Badische Bergstraße ist einer der nördlichsten Weinbaubereiche des Weinbaugebietes Baden. In der von Burgen geprägten Landschaft rund um Heidelberg sind es vor allem der Riesling und der Silvaner, die hier eine besondere Wertschätzung erfahren. Aber auch die weißen Burgundersorten Weißburgunder und Grauburgunder können wegen der vielen Sonnentage gut ausreifen und bringen so fruchtbetonte und finessenreiche Weine hervor.[2]
Der Weinbaubereich hat die Großlage Rittersberg mit 12 Lagen:
Am ersten Wochenende im März beginnt in Schriesheim traditionell der bekannte Schriesheimer Mathaisemarkt. Er ist das erste große Frühlings- und Weinfest an der Bergstraße. Bekannt wegen ihrer Sehenswürdigkeiten ist die Zwei-Burgen-StadtWeinheim mit zahlreichen Veranstaltungen.
Literatur
Bassauer, Fritz R.: Der Wein- und Obstbau an der Bergstraße. Seine wirtschafts- und kulturgeschichtliche Bedeutung. In: Badische Heimat. 48. Freiburg i.Br. 1968, S. 340–345.
Gängel, Adolf: Badische Bergstraße/Kraichgau. In: Fahrten durch das badische Weinland. 2. Auflage. Mannheim 1978, S. 282–289.
↑Rebsorten. In: badischer-weinbauverband.de. Abgerufen am 18. März 2024: „In Baden nehmen derzeit die drei Hauptrebsorten der Burgunderfamilie, d.h. der Weißburgunder, der Grauburgunder/Ruländer und der Blaue Spätburgunder, 47,6% der badischen Rebfläche ein. Sie werden ergänzt durch die Sorten Chardonnay, Auxerrois und Schwarzriesling.“
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