Nach dem Abitur 1944 und dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Budapest (Promotion 1951) arbeitete er im Großhandel, wandte sich der Soziologie zu, studierte 1965–67 an der Sozialforschungsstelle an der Universität Münster und ging dann als Oberassistent an die Technische Universität Berlin. 1969 war er in Bern Mitbegründer der Evangelischen Akademie für Ungarn in Europa. 1971 habilitierte er sich an der TU Berlin für Soziologie und wirkte dort als Professor für Allgemeine Soziologie bis zu seiner Emeritierung 1993 sowie auch als Gastprofessor an anderen deutschen Universitäten und in Rumänien.
Seine Studien zur Kaderverwaltung (1972) und zumal zu einer Soziologie der Knappheit (1978) verschafften ihm Ansehen. Er war „Ehrensprecher“ der Sektion Europasoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS).[2]
1991 wurde ihm die Imre-Nagy-Plakette und 2002 von der Universität Budapest die Ehrendoktorwürde verliehen. Er hat rund 50 wissenschaftliche und allgemeinere Bücher herausgegeben und war auch als Autor, Publizist und Übersetzer aus dem Ungarischen wissenschaftlich tätig.
Die Zahl Drei und die Soziologie, Reinhold Krämer, Hamburg 2008, ISBN 978-3-89622-089-9.
Globalisierung, Europäisierung, Regionalisierung, Reinhold Krämer, Hamburg 2009, ISBN 978-3-89622-098-1.
Waltraud Balla – Ärztin und Engel: Eine Biographie, Reinhold Krämer, Hamburg 2010, ISBN 3-89622-106-X.
Literatur
Stephan Beetz, Ulf Jacob, Anton Sterbling (Hrsg.): Soziologie über die Grenzen. Europäische Perspektiven. Festschrift für Prof. Dr. Dr. h.c. Bálint Balla zum 75. Geburtstag. Krämer, Hamburg 2003, ISBN 3-89622-060-8
Knappheit, Osteuropa, Kultur. Gaben zum 85. Geburtstag des Soziologen Bálint Balla. Mit Beiträgen von Stephan Beetz, Claudia Gather, Wolfgang Geier, Ulf Jacob, Horst Kunz und Anton Sterbling. In: Kultursoziologie, 2/2013, S. 87–105 (mit einem Porträtfoto auf S. 105), ISSN0941-343X