August Brandes (* 1. Mai 1903 in Egestorf; † 1989 in Braunschweig) war ein deutscher Berufs-Radrennfahrer und zählte von Mitte der 1920er bis Anfang der 1930er Jahre zu den erfolgreichsten Radrennfahrern von Hannover.[1]
August Brandes wuchs in dem kleinen Ort Egestorf auf. Er erhielt den Spitznamen Pickel, weil sein Vater als Steiger in Barsinghausen arbeitete und dessen Arbeitsgerät ein Pickel war. Nach Abschluss der Schule ging Brandes im Alter von 18 Jahren wegen der besseren Verdienstmöglichkeiten nach Hannover. Dort arbeitete er als Schlosser und als Elektromonteur.[2]
1921 schloss sich Brandes dem Radsportclub Hawa-Viktoria Hannover an, 1926 wechselte er zum RV Zugvogel. Schon als Jugendfahrer errang er erste Erfolge. 1925 gewann er als Amateur mehrere Rennen wie Quer durch Westfalen, Rund um Hannover, den Großen Nordsee-Preis sowie das Bahnrennen Silberne Eule von Peine.[3]
1928 wurde Brandes Radsport-Profi und startete bei den Straßenweltmeisterschaften in Budapest, musste aber wegen mehrerer Reifendefekte das Rennen aufgeben. 1930 entschied er die erste Etappe der Deutschlandrundfahrt mit Start und Ziel in Berlin für sich und gehörte zu der Mannschaft, die das Mannschaftszeitfahren gewann. Aufgrund schlechter finanzieller Bedingungen im deutschen Profiradsport ließ er sich 1931 re-amateurisieren und wurde 1931 in Chemnitz deutscher Meister im Straßenrennen der Amateure über 300 Kilometer.[1] Auch fuhr er Rennen auf der Radrennbahn Hannover.[4] Bei den Straßen-Weltmeisterschaften im selben Jahr in Kopenhagen wurde er Elfter im Straßenrennen und damit bester Deutscher. 1932 beendete er seine Radsportlaufbahn.
Schon 1931 hatte August Brandes in Hannover ein Fahrradgeschäft in der Celler Straße übernommen, das er bis 1971 betrieb. Es wurde von seinem Sohn übernommen und besteht bis heute (Stand 2017).[1][5]
1920 Hermann Katzensteiner | 1921, 1922 Matthias Schlembach | 1923 Otto Papenfuß | 1924 Erich Möller | 1925 Hans Hundertmarck | 1926 Alfred Schmidt | 1927 Heinrich Kessmeier | 1928 Karl Koch | 1929 Rudolf Risch | 1930 Willi Hoffmann | 1931 August Brandes | 1932, 1936, 1937 Fritz Scheller | 1933 Jupp Arents | 1934 Sebastian Krückl | 1935 Berthold Böhm | 1938 Herbert Schmidt | 1939, 1942 Ludwig Hörmann | 1940 Karl Kittsteiner | 1941 Franz Bronold | 1943 Harry Saager | 1944 Rudi Mirke | 1947 Heinrich Rühl | 1948 Eugen Hasenforther | 1949 Walter Schürmann | 1950 Alois Schmid | 1951 Horst Holzmann | 1952 Walter Becker | 1953 Edi Ziegler | 1954 Paul Maue | 1955 Karl Loy | 1956 Hanns Brinckmann | 1957, 1958 Friedhelm Fischerkeller | 1959 Günter Tüller | 1960 Klaus Nadler | 1961 Karl-Heinz Kunde | 1962, 1963 Winfried Bölke | 1964 Jürgen Goletz | 1965 Wilfried Peffgen | 1966 Paul Unterkircher | 1967 Jürgen Walter | 1968 Burkhard Ebert | 1969 Michael Bittner | 1970 Erwin Derlick | 1971 Dieter Leitner | 1972 Alfred Gaida | 1973 Burckhard Bremer | 1974, 1976 Klaus-Peter Thaler | 1975, 1977 Wilfried Trott | 1978 Friedrich von Loeffelholz | 1979 Peter Kehl | 1980 Hans Neumayer | 1981 Reimund Dietzen | 1982 Dieter Burkhardt | 1983 Dieter Flögel | 1984 Thomas Freienstein | 1985 Michael Schenk | 1986 Werner Stauff | 1987 Hartmut Bölts | 1988 Bernd Gröne | 1989 Uwe Winter | 1990 Gerhard Dummert | 1991 Steffen Rein | 1992 Stephan Gottschling | 1993 Bert Dietz | 1994 Dirk Baldinger
Nach 1994 wurde die Trennung zwischen Amateuren und Profis aufgehoben, weitere Resultate → Deutsche Meister im Straßenrennen (Elite)