Die griechische Gemeinde Argos-Mykene (griechischΆργος-ΜυκήνεςÁrgos-Mykínes [ˈarɣɔs miˈkʲinɛs]) wurde zum 1. Januar 2011 aus dem Zusammenschluss von acht Gemeinden im Westen der Argolis gebildet. Auf ihrem Territorium befinden sich einige der bedeutendsten Ausgrabungsstätten des antiken Griechenland, so Mykene und Lerna. Zentrum und Verwaltungssitz der Gemeinde ist die mutmaßlich älteste dauerhaft besiedelte Stadt Europas, Argos.
Argos-Mykene umfasst den größten Teil der Ebene des Flusses Inachos, der vollständig im Gebiet der Gemeinde fließt und im Süden in den Argolischen Golf mündet, an dessen nordwestlichen Ausläufer die Gemeinde grenzt. Nach Westen steigt das Gebiet zunächst hügelig, dann gebirgig an und findet mit dem Kamm einer Bergkette seine Grenze zur Gemeinde Tripoli in Arkadien. Die Namen der Gipfel sind (von Nord nach Süd) Oligyrtos (1935 m), Lyrkio (1746 m), Artemisio (1771 m), Ktenias (1958 m) und Parthenio (1215 m). Der Farmakas (1616 m) im Nordosten der Gemeinde bildet die Wasserscheide zwischen dem Einzugsgebiet des Inachos und dem System des Stymfalia-Sees in der Gemeinde Sikyona. Weniger markante und niedrigere Berge grenzen das Gemeindegebiet außerdem nach Norden zu den Gemeinden Nemea und Korinth ab, die westliche Nachbarstadt in der Ebene ist Nafplio. Südlich grenzt die arkadische Gemeinde Voria Kynouria an Argos-Mykene.
Schon kurz nach der Gründung des modernen Griechenland wurde 1833 die Provinz Argos (gr. Επαρχία Άργους, Eparchia Argous), damals in der Präfektur Argolis-Korinthia gebildet, die dem heutigen Gemeindegebiet entsprach. 1997 gruppierte man die zahlreichen Gemeinden des Gebiets in acht größere Gemeinden der inzwischen eigenständigen Präfektur Argolis zusammen und schaffte die Provinzen als Gebietskörperschaft ab. Mit der Verwaltungsreform 2010 wurden ihrerseits die Präfekturen abgeschafft und die Gemeinde Argos-Mykene auf dem Gebiet gebildet. Die acht Vorgängergemeinden existieren als Gemeindebezirke (Ez. gr. dimotiki enotita) weiter, die Gemeinden der Zeit vor 1997 bilden Stadtbezirke (Ez. gr. dimotiki kinotita, für Orte über 2000 Einwohner) oder Ortsgemeinschaften (Ez. topiki kinotita), die eigene Ortsvertretungen wählen.[2]
Politik
Argos-Mykene wird durch einen 31-köpfigen Gemeinderat regiert. Bürgermeister ist seit den Wahlen im November 2010 Dimitrios Panagiotis Kambosos (Nea Dimokratia), dessen Liste über 25 Sitze im Gemeinderat verfügt. Ein Bündnis aus PASOK, Ökologen/Grünen und Demokratischer Linken erreichte 13 Sitze, 2 Sitze besetzt ein freies Wahlbündnis, und einen Sitz errang der Vertreter der KKE.
Gemeindegliederung
Die Einwohnerzahlen stammen aus dem Ergebnis der Volkszählung 2011.[1]
Durch das nordöstliche Gemeindegebiet verläuft ein Abschnitt der A 7, die das Gemeindegebiet mit Korinth und Attika verbindet. Die alte Nationalstraße 7 erschließt das Gemeindegebiet von Norden, teilt sich bei Mykene in einen Weg, der am östlichen Rand der Inachos-Ebene nach Nafplio führt, und in die Straße nach Argos. Von Argos gelangt man über Nea Kios weiter südlich die Küste entlang nach Arkadien, eine Passstraße zweigt im Süden nach Westen über Myli und Achladokambos nach Tripoli ab.
Der Schiffsverkehr wird über den Hafen des nahe gelegenen Nafplio abgewickelt. Einen Flughafen besitzt die östliche Peloponnes nicht. Der ohnehin wenig bedeutende Eisenbahnverkehr über eine Stichstrecke der Linie Korinth-Tripolis über Argos nach Nafplio wurde 2011 eingestellt.