Strukturformel
|
|
Allgemeines
|
Freiname
|
Aprepitant
|
Andere Namen
|
5-[((2S,3R)-2-{(1R)-1-[3,5-Bis(trifluormethyl)-phenyl]ethoxy}-3-(4-fluorphenyl)morpholin-4-yl)-methyl]-1,2-dihydro-1,2,4-triazol-3-on
|
Summenformel
|
C23H21F7N4O3
|
Externe Identifikatoren/Datenbanken
|
|
Arzneistoffangaben
|
ATC-Code
|
A04AD12
|
Wirkstoffklasse
|
Antiemetikum
|
Wirkmechanismus
|
NK1-Antagonist
|
Eigenschaften
|
Molare Masse
|
534,43 g·mol−1
|
Schmelzpunkt
|
252,9 °C[1]
|
Sicherheitshinweise
|
|
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).
|
Aprepitant (Handelsname: Emend; Hersteller: MSD Sharp & Dohme)[4][5][6] ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Neurokinin-1-Rezeptor-Antagonisten (NK1-Rezeptorantagonisten), der als Antiemetikum zur Verhütung von akuter und verzögerter Übelkeit und Erbrechen bei hoch emetogener Chemotherapie eingesetzt wird.
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete (Indikationen)
Aprepitant ist zur Prävention von Übelkeit und Erbrechen nach einer Chemotherapie und nach Operationen (Postoperative Übelkeit und Erbrechen, PONV) zugelassen. Hierbei wird Aprepitant oft in Kombination mit 5-HT3-Antagonisten und Glukokortikoiden eingesetzt, da es offiziell nur in Kombination mit diesen Substanzen zugelassen ist. Aprepitant ist in Form von Hartkapseln mit 40 mg (PONV), 80 und 125 mg (Chemotherapie) sowie in intravenöser Form (Handelsname Ivemend) erhältlich.
Aktuell wird in Studien der Einsatz bei akutem COVID-19 zur Minderung des Zytokinsturms untersucht. Einzelfallberichte gibt es außerdem zum erfolgreichen Off-label-Einsatz bei Long COVID.[7]
Nebenwirkungen
Zu den unerwünschten Nebenwirkungen zählen Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Leberwerterhöhung.
Kontraindikationen
Aprepitant darf nicht bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff gegeben werden. Auch während einer Schwangerschaft darf es nicht eingenommen werden. In der Stillzeit wird eine Behandlung mit Aprepitant nicht empfohlen.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Aprepitant zeigt eine Reihe von Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, die bei der Anwendung zu beachten sind. Dabei sind insbesondere Arzneimittel problematisch, die ebenfalls über CYP3A4 verstoffwechselt werden, bzw. diese inhibieren oder induzieren. Beispielsweise soll Aprepitant nicht in Kombination mit Terfenadin gegeben werden.
Pharmakologische Eigenschaften
Wirkungsmechanismus (Pharmakodynamik)
Aprepitant wirkt als Antagonist des Neurokinin-Rezeptors NK1, indem es die Bindung des natürlichen Liganden für NK1, Substanz P, verhindert. Die Bindung von Substanz P an den NK1-Rezeptor, der auf Zellen im Brechzentrum im Hirnstamm lokalisiert ist, löst den Brechreiz aus; dies wird durch Aprepitant reduziert.
Neben Aprepitant existiert mit dem Arzneistoff Fosaprepitant, einer Prodrug von Aprepitant, eine weitere Substanz mit diesem Wirkungsmechanismus. Fosaprepitant ist in Arzneimitteln unter dem Handelsnamen Ivemend zur Anwendung durch Infusion zugelassen.
Aufnahme und Verteilung im Körper (Pharmakokinetik)
Aprepitant wird vor allem über Cytochrom CYP3A4 metabolisiert. Dabei ist der Arzneistoff zugleich moderater Inhibitor und Induktor des Cytochroms.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sara B. E. Andersson, Caroline Alvebratt, Christel A. S. Bergström: Controlled Suspensions Enable Rapid Determinations of Intrinsic Dissolution Rate and Apparent Solubility of Poorly Water-Soluble Compounds in Pharm. Res. 39 (2017) 1805–1816, doi:10.1007/s11095-017-2188-1.
- ↑ Vorlage:CL Inventory/nicht harmonisiertFür diesen Stoff liegt noch keine harmonisierte Einstufung vor. Wiedergegeben ist eine von einer Selbsteinstufung durch Inverkehrbringer abgeleitete Kennzeichnung von 3-[[(2R,3S)-2-[(1R)-1-[3,5-bis(trifluoromethyl)phenyl]ethoxy)-3-(4-fluorophenyl)morpholino]methyl]-1H-1,2,4-triazol-5(4H)-one im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 17. Dezember 2019.
- ↑ Datenblatt Aprepitant bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 20. Mai 2024 (PDF).
- ↑ Präparate: Aprepitant. In: Rote Liste. Rote Liste Service GmbH, abgerufen am 4. Januar 2022.
- ↑ Produkte: Aprepitant. In: www.compendium.ch. Abgerufen am 4. Januar 2022.
- ↑ AGES-PharmMed, Stand: August 2009.
- ↑ Rocío Reinoso‐Arija, Cecilia López‐Ramírez, José Antonio Jimenez‐Ruiz, José Luis López‐Campos: Effectiveness of aprepitant in post‐acute COVID19 syndrome. In: Clinical Case Reports. Band 9, Nr. 9, September 2021, doi:10.1002/ccr3.4646, PMID 34567551, PMC 8449093 (freier Volltext).
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird dadurch eine Diagnose durch einen Arzt ersetzt. Bitte hierzu den
Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!