Antonín Kratochvil (* 31. August 1924 in Brünn; † 11. Dezember 2004) war ein tschechischer Schriftsteller und Präsident des Exil-PEN-Clubs.
Bis 1945 besuchte er das Gymnasium in Brünn, studierte danach Geschichte und tschechisch. 1948 schloss man ihn aus politischen Gründen von weiterem Studium aus.
Ein Jahr davor begann er als Redakteur in der Zeitung Lidové obrody, einer prokatholisch orientierten Publikation, in der er bis 1952 arbeitete. Im gleichen Jahr emigrierte er nach Deutschland.
In München bewarb er sich bei dem Rundfunksender Radio Free Europe an und schrieb 1954 seine Doktorarbeit in Philosophie. Im Rundfunksender Freies Europa und Stimme Amerikas betreute er Sendungen, die sich mit Persönlichkeiten der tschechischen Literatur befassten.
Nach der Samtenen Revolution 1989 blieb er in München, hielt aber auch Vorträge in Pilsen und Brünn.
Er publizierte in einer Reihe von Exilzeitschriften wie Proměny, Archa und Nový život. Kratochvil verlegte von 1952 bis 1962 daneben seine eigene Edition Lucernička und von 1956 bis 1964 Kamenný krb. Er schrieb einige Bücher über das Barock und nach November 1989 erschienen in Prag drei Bücher seiner Vorträge an der Rundfunkuniversität.