Mit Die gefrorene Zeit erschien 2008 ihr zweiter Roman. Vor dem Hintergrund des ungeklärten Schicksals der rund 30.000 nach den Jugoslawienkriegen als vermisst registrierten Menschen erzählt sie darin die Geschichte der Suche eines Kosovaren nach seiner verschwundenen Frau. Dabei schildert sie auch einerseits den Alltag in der immer noch konfliktreichen Region des albanisch-kosovarisch-serbischen Grenzgebietes, anderseits gibt sie auch Einblick in die Arbeit der Archäologen und Forensiker, die sich um die Identifizierung der gefundenen Toten bemühen, und der Mitarbeiter des Roten Kreuzes, die mit ihren Fragebögen die „Ante-Mortem-Daten“ der Verschwundenen zusammentragen.
Im Rahmen des von elf österreichischen literarischen Einrichtungen organisierten Projektes mitSprache unterwegs bereiste Anna Kim 2009/2010 Grönland und verfasste die literarische Reportage Die Invasion des Privaten um den Themenkreis Postkolonialismus und Identität in Grönland.[2] 2012 erschien der Roman Anatomie einer Nacht, der ebenfalls die Lebenssituation der Menschen in Grönland aufgreift.[3]
Anfang 2017 erschien ihr Roman Die große Heimkehr.[4] Im gleichen Jahr folgte ihr Prosaband Fingerpflanzen, der in Zusammenarbeit mit dem norwegischen Künstler Kristian Evju entstand.
Mit ihrem Roman Geschichte eines Kindes wurde sie 2022 sowohl für den Deutschen Buchpreis als auch für den Österreichischen Buchpreis nominiert.[5][6]
Konstantin Kountouroyanis: Als die Vergangenheit in die Gegenwart eintrat ... – Rezension zu Anna Kims Roman: „Die große Heimkehr“. In: DaF-Szene Korea Nr. 44, S. 42–45, Hrsg. Lektoren-Vereinigung Korea, Berlin-Seoul 2017 (Print), PDF: DaF-Szene Korea. Nr. 44, Mai 2017, abgerufen am 10. Juni 2017
Konstantin Kountouroyanis: Anna Kim spricht über ein Tabu-Thema Koreas – Lesung im Österreichischen Kulturforum Prag. In: prag aktuell: 10. Juni 2017, abgerufen am 20. Juni 2017
Einzelnachweise
↑ abAnna Kim: Die große Heimkehr. Berlin 2017, Klappentext hinten und suhrkamp.de abgerufen am 29. Juni 2017.