André Schulz (* 12. April 1970) ist Professor für Kriminalwissenschaften an der Northern Business School (NBS), Kriminalbeamter und ehemaliger Bundesvorsitzender des Bunds Deutscher Kriminalbeamter.[1][2]
Seit 09/2022 ist Schulz Professor für Kriminalwissenschaften (im Nebenamt) an der Northern Business School (NBS), Hamburg und seit Juni 2023 dort Leiter des Institute for Intelligence and Security Management (I2SM); seit 2018 Tätigkeit als Kriminalwissenschaftler im Bereich Lehre und Forschung an der Akademie der Polizei Hamburg; seit Januar 2016 Gastdozent für Kriminalistik und Kriminologie im Masterstudiengang Kriminologie, Kriminalistik und Polizeiwissenschaft an der Juristische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum; 2015–2018 Ständiger Lehrbeauftragter an der „Kripo-Akademie“ für Kriminalistik, Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft des Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK); 2014–2018 Kriminalwissenschaftler im Bereich polizeiwissenschaftliche Analyse und kriminologische Forschung, LKA Hamburg; 2007–2013 Freigestelltes Personalratsmitglied (Vorstand); 2003–2007 Ermittlungssachbearbeiter in verschiedenen Deliktsbereichen Polizei Hamburg; 1995–2003 Ermittlungssachbearbeiter in verschiedenen Deliktsbereichen Polizei Pinneberg; 1993–1995 Schutzpolizist im Reviervollzugsdienst, Polizeiinspektion Pinneberg; zuvor 1990–1993 Berufsausbildung bei der Bereitschaftspolizeiabteilung Eutin, und anschließende Verwendung in der Einsatzhundertschaft in Kiel; 1987–1990 Berufsausbildung zum Bürokaufmann bei Volkswagen AG.
1997–1999 Diplomstudium Verwaltungswissenschaften (Polizei), 1997–1999, Abschluss: Diplom-Verwaltungswirt (FH), Verwaltungsfachhochschule in Altenholz/Kiel; Berufsbegleitender Masterstudiengang Kriminologie und Polizeiwissenschaft, Juristische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, Abschluss: M.A. (Bewertung: sehr gut) (2014–2016); Promotionsstudium in Rechtswissenschaften, Juristische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, Abschluss: Dr. jur. (Bewertung: magna cum laude); Berufsbegleitendes Auslandssemester in Rechtspsychologie, California State University, Department of Criminology, Fresno, Abschlussnote: Grade A (Bewertung: outstanding); Berufsbegleitender Masterstudiengang Wirtschaftsrecht (2020–2021).
Schulz übernahm im Landesverband Hamburg im April 2004 die Funktion des Geschäftsführers, bevor er 2006 zum stellvertretenden Landesvorsitzenden des BDK Hamburg gewählt wurde. Seit Februar 2010 führt er den Landesverband als Vorsitzender.[3] Für den Bundesvorstand übernahm er im Februar 2008 das Marketing. Im Oktober 2009 wurde er zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden des BDK gewählt. Am 21. September 2011 übernahm er kommissarisch die Funktion des Bundesvorsitzenden, da der vorherige Vorsitzende Klaus Jansen nach Kritik an dessen Führungsstil auf Betreiben mehrerer Landesverbände von seinem Amt entbunden wurde.[4] Auf dem Bundesdelegiertentag im Herbst 2013 wurde er dann zum Bundesvorsitzenden gewählt. Im Mai 2018 trat er von seinem Amt als Bundesvorsitzender zurück.[5]
Deutsche Gesellschaft für Kriminalistik (DGfK), Kriminologische Gesellschaft (KrimG), Gesellschaft für interdisziplinäre wissenschaftliche Kriminologie (GiwK e.V.), European Society of Criminology (ESC), American Society of Criminology (ASC), Netzwerk Terrorismusforschung (NTF), Deutsches Institut für Compliance (DICO), Weisser Ring, Beiratsmitglied F Foundation (Suchtprävention), Botschafter der White Ribbon Campaign des European Institute for Gender Equality der EU (2013–2020), Mitglied in der bundesweiten Arbeitsgruppe Interkulturelle Kompetenz im Bereich Studium sowie Aus- und Fortbildung der Polizei (AG IKK), Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK).
Im Rahmen der Besoldungsaffäre bei Polizeigewerkschaftern im März 2017 war auch Schulz betroffen. Als hauptamtlicher Gewerkschafter bezog er von der Innenbehörde ein Teilzeitgehalt, obwohl er keinen Dienst als Kriminalbeamter leistete,[6] was im November 2017 zu einem Ermittlungsverfahren[7] und im März 2018 zur Durchsuchung seines Privathauses sowie der BdK-Geschäftsstelle führte. Schulz bestreitet die Vorwürfe.[8] Im April 2020 erhob die Staatsanwaltschaft Hamburg Anklage gegen Schulz wegen Betruges in einem besonders schweren Fall. Seine ehemalige Dienstvorgesetzte im Landeskriminalamt Hamburg wurde wegen Beihilfe durch Unterlassen angeklagt. Das Verfahren gegen sie wurde inzwischen eingestellt. Wegen der besonderen Bedeutung des Falles wurde die Anklage 2021 beim Landgericht Hamburg eingereicht. Das Verfahren vor dem Landgericht Hamburg begann im März 2025.