Die Amtshauptmannschaft Bautzen war ein Verwaltungsbezirk im Königreich Sachsen und im späteren Freistaat Sachsen. Ihr Gebiet gehört heute zum Landkreis Bautzen in Sachsen. Von 1939 bis 1952 hieß der Verwaltungsbezirk Landkreis Bautzen. Sie hatte ihren Verwaltungssitz in Bautzen, wo auch der Sitz des Amtshauptmanns bzw. ab 1939 des Landrats war.
1915 wurde die Stadt Bautzen zu einer bezirksfreien Stadt und schied aus der Amtshauptmannschaft aus. Nach der Zusammenlegung der Kreishauptmannschaften Bautzen und Dresden zur Kreishauptmannschaft Dresden/Bautzen im Jahr 1932 übernahm die Amtshauptmannschaft die Aufsicht über die sogenannte Wendenabteilung, deren Aufgabe die Überwachung des sorbischen gesellschaftlichen Lebens war. 1939 wurde die Amtshauptmannschaft Bautzen in Landkreis Bautzen umbenannt. Die Stadt Bautzen wurde 1946 wieder in den Landkreis eingegliedert. Der Landkreis bestand bis zur Gebietsreform von 1952 in der DDR fort und wurde dann unter anderem auf die neuen Kreise Bautzen und Bischofswerda aufgeteilt, die dem Bezirk Dresden zugeordnet wurden.
Zum Verwaltungsgebiet gehörten 1910 die Städte Bautzen, Bischofswerda und Schirgiswalde sowie 253 Dörfer. Die Amtshauptmannschaft umfasste 1910 etwa 826,49 km² Fläche, in denen rund 136.600 Einwohner lebten.[2][3]
Von insgesamt 119.939 Einwohnern im Jahr 1900 waren 107.102 evangelisch (89,8 %) und 12.106 katholisch (10,1 %), letztere vor allem rund um Schirgiswalde und Radibor.[5]
Gemeinden
1910
Der Amtshauptmannschaft gehörten 1910 256 Kommunen, darunter 3 Städte und 253 Gemeinden, an. Einzelne selbständige Gutsbezirke waren gesondert aufgeführt, sind aber in den Einwohnerzahlen der umliegenden Gemeinden aufgeführt.[6]
[Anmerkung Wilthen]: Wilthen erhielt 1669 erstmals, 1969 erneut, das Stadtrecht. Zwischenzeitlich, auch 1910, wurde Wilthen nicht als Stadt betrachtet.
1939
Gemeinden der Amtshauptmannschaft Bautzen mit mehr als 2.000 Einwohnern (Stand 1939):[4]
Die kreisfreie Stadt Bautzen hatte 1939 40.260 Einwohner.
Literatur
Thomas Klein (Hrsg.): Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe B: Mitteldeutschland. Band. 14: Sachsen. Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg/Lahn 1982, ISBN 3-87969-129-0, S. 278–279.
↑ abAndreas Oettel: Zur Verwaltungsgliederung Sachsens im 19. und 20. Jahrhundert. In: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (Hrsg.): Statistik in Sachsen. 175 Jahre amtliche Statistik in Sachsen (Festschrift). Nr.1, 2006, ISSN0949-4480, S.69–98 (Online [PDF; 6,3MB; abgerufen am 23. Dezember 2012]).