Das Füsilier-Regiment Prinz Heinrich von Preußen war ein Füsilier-Regiment der preußischen Armee. Es war nahezu während seiner gesamten Existenz ausschließlich nach seinem ersten und einzigen Regimentschef benannt; die Nummer 35 trug es nur kurze Zeit unmittelbar vor seinem Ende im Jahre 1806.
Einen eigenen Kanton für die Rekrutierung von Soldaten erhielt das Regiment nicht zugeteilt. Stattdessen wurden ihm nach der Eroberung Schlesiens jedes Jahr 30 Rekruten aus dem speziell für kantonslose Regimenter eingerichteten Königskanton zugewiesen, der aus sechs Kreisen im schlesischen Bergland bestand. Ergänzt wurde der Mannschaftsbestand durch Werbung außerhalb Preußens. Ab 1795 erhielt das Regiment seine Rekruten aus den westpreußischen Kreisen Bomst, Meseritz, Deutsch Krone, Posen und Hohensalza.
Da der Nachschub an Rekruten nicht ausreichte, behielt das Regiment die Bataillonsstärke von 697 Mann auch bei, nachdem 1756 die Kompanien im Rest der Armee vergrößert worden waren.
Nach dem Tod Prinz Heinrichs von Preußen am 3. August 1802 erhielt das Regiment keinen neuen Chef, die Position blieb vakant. Daher änderte sich auch der Name des Regiments nicht, der normalerweise bei einem Wechsel des Regimentschefs angepasst wurde.
Als am 1. Oktober 1806 die Regimenter Nummern anstelle ihrer bisherigen Benennung nach den jeweiligen Regimentschefs erhielten, wurde dem Füsilier-Regiment Prinz Heinrich von Preußen die Nr. 35 zugeteilt. Es führte diese Nummer jedoch nur knapp fünf Wochen lang, ehe es durch die Kapitulationen von Erfurt und Magdeburg am 8. November 1806 zu existieren aufhörte.