Als königlicher Prinz war Albrecht 1887 bis 1918 Mitglied der württembergischen Ersten Kammer. Anfangs ließ er sich durch andere Mitglieder der Kammer vertreten, nahm aber später auch persönlich an Sitzungen teil.
Albrecht galt als einer der „fähigsten deutschen Heerführer des Weltkriegs“. Aufgrund seiner militärischen Verdienste verlieh ihm KaiserWilhelm II. in seiner Eigenschaft als König von Preußen am 22. August 1915 den Orden Pour le Mérite sowie am 25. Februar 1918 das Eichenlaub dazu. Außerdem ernannte er ihn am 1. August 1916 zum preußischen Generalfeldmarschall. Seit dem 7. März 1917 kommandierte er als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe „Herzog Albrecht“ den gesamten Südabschnitt der Westfront von Verdun bis zur schweizerischen Grenze. Im Gegensatz zum preußischen Kronprinzen Wilhelm und dem bayerischen Kronprinzen Rupprecht blieb er nach dem Ausbruch der Novemberrevolution noch bis unmittelbar vor Weihnachten 1918 auf seinem Posten und führte die ihm unterstellten Truppen der Heeresgruppe sicher in die Heimat zurück.
Nach dem Ersten Weltkrieg
Der Abdankung König Wilhelms II. am 30. November 1918 schloss er sich für seine Person nicht an. Der Monarch überließ ihm das Schloss Altshausen, 40 Kilometer nördlich des Bodensees in Oberschwaben gelegen, als Wohnsitz. Dort zog die Familie 1919 ein. Als Wilhelm II. am 2. Oktober 1921 starb, ging das gesamte Hausvermögen auf Albrecht über. Es wurde von der „Hofkammer des Hauses Württemberg“ (1919 bis 1933 in „Rentkammer des Hauses Württemberg“ umbenannt) verwaltet. Bis 1928 stand Alfred Schenk Graf von Stauffenberg, der Vater des Hitler-Attentäters vom 20. Juli 1944, als Präsident der Rentkammer vor.
Bei seiner Beisetzung in Altshausen im Oktober 1939 erschien kein hochrangiger Nationalsozialist, da die Familie für ihre oppositionelle Haltung bekannt war. Adolf Hitler ließ lediglich einen Kranz schicken.
1965 wurde in Münsingen (Baden-Württemberg) die dortige Bundeswehrkaserne nach Albrecht Herzog von Württemberg benannt: Herzog-Albrecht-Kaserne.
Nachkommen
Aus seiner Ehe mit Erzherzogin Margarete Sophie von Österreich, Tochter von Erzherzog Karl Ludwig und Tante von Karl I. gingen drei Söhne und vier Töchter hervor. Sein ältester Sohn Philipp Albrecht folgte ihm als Chef des Hauses Württemberg.
V. Bruns (Hrsg.): Württemberg unter der Regierung König Wilhelms II. Stuttgart 1916.
Eberhard Fritz: Claus Schenk Graf von Stauffenberg und die Herzöge von Württemberg. Überlegungen zu den Motiven des Attentats vom 20. Juli 1944. In: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte. 47, 48/2012. S. 225–261.
Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S.1036–1037.
Harald Schukraft: Generalfeldmarschall Herzog Albrecht von Württemberg. In: Lukas Grawe (Hrsg.): Die militärische Elite des Kaiserreichs. 24. Lebensläufe. wbg Theiss, Darmstadt 2020, ISBN 978-3-8062-4018-4, Seite 294–309.