Morot bekam seinen ersten künstlerischen Unterricht in seiner Heimatstadt (Atelier Thierry). Später ging er nach Paris und wurde für zwei Wochen Schüler an der École des Beaux-Arts. Da er sich mit seinen Lehrern – u. a. Alexandre Cabanel – nicht verstand, verließ er die Schule wieder und bildete sich weitgehend autodidaktisch weiter.
1880 konnte Morot erfolgreich bei der Ausstellung des Salon des Artistes Français debütieren. In Folge war er dann bis 1912 bei diesen jährlich stattfindenden Ausstellungen regelmäßig zu sehen. 1898 wurde er Mitglied der Académie des Beaux-Arts.
Rezeption
In seinen frühen Werke ließen Morots Werke noch keinen eigenen Stil erkennen. Zu einem solchen fand Morot aber spätestens durch seine Porträtmalerei. Alleine und zusammen mit seiner Familie unternahm er einige Studienreisen nach (und durch) Nordafrika und dem Nahen Osten. Auf diesen Reisen entstanden aber kaum Bilder und die wenigen lassen ihn auch nicht wie viele seiner Kollegen zu einem Vertreter des Orientalismus zählen.
« Je me suis assise enface du Morot avec une lorgnette et je l’ai étudie. C’est le tableau qui me fait le plus complétement plaisir depuis que j’existe. Rien n’accroche, tout est simple, vrai, bien; tout est fait d’apres nature et ne rappelle en rien les affreuses beautés académiques et convenues. C’est adorable à regarder; la tête de l’âne est bien, le paysage, le manteau, les ongles des pieds. C’est heureux, c’est juste, c’est bien. »
Léonce Bénédite, Ernst Lundquist: Målarkonsten i nittondeårhundradet efter de förnämste mästarns uppersta taflor af Léonce Bénédite. Stockholm 1913, S.152 (runeberg.org).
A. Holck: Morot [må↱ro], Aimé Nicolas. In: Christian Blangstrup (Hrsg.): Salmonsens Konversationsleksikon. 2. Auflage. Band17: Mielck–Nordland. J. H. Schultz Forlag, Kopenhagen 1924, S.305 (dänisch, runeberg.org).
Marie Bashkirtseff: Mon Journal. CAMB, Montesson 1995/2003 (12 Bände).
Emmanuel Bénézit (Hrsg.): Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays. Neuaufl. Grund, Paris 1999 ff.