Rezonville liegt in Lothringen, 16 Kilometer westlich von Metz, sechs Kilometer nördlich von Gorze und drei Kilometer südwestlich von Gravelotte auf einer Höhe zwischen 230 und 321 m über dem Meeresspiegel, die mittlere Höhe beträgt 300 m. Der Ort liegt im Regionalen Naturpark Lothringen zwischen den Ortschaften Vionville und Gravelotte.[1] Zu Rezonville gehört das Gehöft Flavigny.
Geschichte
Der Ort wurde erstmals im 10. Jahrhundert als Resionisvilla erwähnt. Nördlich des Dorfs verläuft die Alte Römerstraße. Die Ortschaft gehörte früher zum Bistum Metz.[2]
Im Deutsch-Französischen Krieg fand am 16. August 1870 die Schlacht bei Vionville, einer Nachbargemeinde, statt. In Rezonville befand sich die Hauptverteidigungslinie der Franzosen, weshalb die Schlacht in der französischen Geschichtsschreibung auch als Schlacht bei Rezonville bezeichnet wird.[1] Auf den Feldern vor Rezonville fand der berühmte Todesritt der Brigade Bredow statt. Im Gedicht von Freiligrath „Die Trompete von Vionville“ wird dieser Entlastungsangriff zugunsten der preußischen Infanterie heroisch beschrieben. Das Kürassier-Regiment „von Seydlitz“ (Magdeburgisches) Nr. 7 und das Ulanen-Regiment „Hennigs von Treffenfeld“ (Altmärkisches) Nr. 16 bildeten die 12. Kavalleriebrigade, Generalmajor Bredow. Das Denkmal der Brigade ist heute noch zu sehen, wenn man im Ort von Metz kommend nach rechts abbiegt. 49.0995385.990601
Otto von Bismarck übernachtete in der Nacht vom 18. auf den 19. August 1870 in Rezonville in einem Haus neben der Pfarrkirche St. Auteur. Bei ihm war Großherzog Friedrich Franz von Mecklenburg und der amerikanische General Philip Sheridan, welcher im Auftrag der US-Regierung die Kampfhandlungen beobachtete.[3] Heute erinnert dort eine Gedenktafel an diese Übernachtung.
Denkmal für die Gefallenen deutschen Soldaten in der Schlacht von 1870
Gedenkstein an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71
Denkmal für die Gefallenen deutschen Soldaten in der Schlacht von 1870
Kirche St. Auteur
Die Kirche St. Auteur (deutsch Auctor) wurde im 19. Jahrhundert wieder aufgebaut. Der Chor der Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde im romanischen Baustil erschaffen. In der Sakristei steht ein Taufbecken aus dem Jahre 1614. Außerdem steht in der Kirche eine Statue der Jungfrau von Tantelainville.
Literatur
Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 91 (books.google.de).