Aen Sauerborn war mit dem Publizisten Jürgen Ahrens verheiratet.[1]
Sie begann sich 1960 mit der Malerei zu beschäftigen und untersuchte 1964 Kreis- und Winkelformen.
Sie erstellte 1966 und 1967 Materialbilder und 1968 kinetische Objekte (siehe Kinetische Kunst).
Ab 1968 reduzierte sie die Farbe auf ihren Bildern und entwickelte ihr späteres Formenvokabular; 1970 entstanden ihre ersten großen Formate von durchschnittlich 2 mal 2 Metern.
In den 1970er Jahren beteiligte sie sich an der Erstellung einer Ost-West-Mappe, in der die Kommunikation unter Künstlern in Ost- und Westdeutschland gefördert werden sollte; das Ministerium für Staatssicherheit verfolgte diese Aktion durch eigene Ermittlungen.[3]
Ab 1989 lebte sie in Lahnstein.
Künstlerisches Wirken
Aen Sauerborn malte autonome Bilder (siehe Autonomie des Kunstwerks), die in sich selbst ruhen. Ihre Werke waren durch Formen und Farben stark geprägt. In ihren Zeichnungen war ihr strukturelles Element ein Kreis mit meist quadratischem Bildfeld als zentraler Figur, die durch waagerechte, senkrechte oder diagonale Linien überschnitten, und die sich zu Konturen von Rechtecken und Quadraten zusammenfügten. Ihre Bilder wirken auf den ersten Blick, durch die Reduktion der Farbwerte monochrom Weiß, denn das Weiße dominiert. Sie trug die Farben gleichmäßig auf, sodass sie scheinbar ineinander zerfließen, das heißt, sie überstrahlten einander.
Die Bilder waren für einen zweiten Blick gedacht, ein flüchtiger Betrachter konnte die kaum wahrnehmbaren Farbnuancen nicht unterscheiden, eingefahrene Sehgewohnheiten mussten hier aufgegeben werden. Sie verzichtete auf den flüchtigen Betrachter, denn ihre Kunst richtete sich in ihrer Zurückgenommenheit, Reduzierung, Stille und Kontemplation nicht an die Massen, sondern an das sensible Individuum, das „sieht“; Bilder also gegen die Vermassung. Durch die Größe ihrer Bilder gewährleistete sie die Distanz zum Betrachter, denn wenn dieser zu nahe tritt, verliert er den Überblick und wird von dem ihn umgebenden Bildkontinuum geradezu aufgesaugt.
Kunst im öffentlichen Raum
Aen Sauerborn hat neben Wandgemälden, Druckgrafiken, Zeichnungen und Skulpturen auch Kunstwerke für den öffentlichen Raum geschaffen. Zum Beispiel steht seit 1986 in Koblenz eine Großplastik, die aus einem kreisförmigen Sandsteinblock besteht und ein Gewicht von 80 Zentnern hat. Diese Plastik ruht auf einem Sockel aus poliertem Edelstahl vor dem Gymnasium auf dem Asterstein.
An der Autobahn A 61 bei Brohltal ist eine Wasserskulptur von ihr zu sehen. Basalt und Plexiglas, die von ihr bevorzugten Materialien, treten in einen Dialog mit der Umgebung; Wolken, Licht und Sonne spiegeln sich darin.
In Lahnstein engagierte sie sich 2004 bei der Installation einer Mahntafel an der Lahnsteiner Stadtmauer auf dem Salhofplatz, die die Erinnerung an die ermordeten Lahnsteiner Bürgerinnen und Bürger des Holocaust wachhalten soll; sie gestaltete die Tafel ohne Honorar.[5]
Kunst im öffentlichen Raum und Kunst am Bau schuf sie unter anderem 1974 für das Schulzentrum Plaidt, 1981 am Stresemannufer in Mainz, von 1981 bis 1982 für das Arbeitsamt Koblenz sowie 1987 für die Zollanlage des Grenzübergangs Goch.