10. April: Der osmanische Sultan Süleyman I. bricht mit einer großen Streitmacht von Konstantinopel aus in Richtung Wien auf. Auf dem Weg durch Südosteuropa wächst sein Heer durch den Anschluss zahlreicher Garnisonen immer stärker an. Auch ungarische Kämpfer schließen sich ihm an. Der Vormarsch durch Ungarn wird verlangsamt, da es dort kein Straßennetz gibt und schwere Regenfälle den Boden aufgeweicht haben. Im September tauchen in der Umgebung Wiens die Vorboten dieses Heeres auf, eine Truppe von etwa 20.000 Akıncı. Diese unbesoldete leichte Kavallerie geht üblicherweise plündernd, sklavenmachend, vergewaltigend und mordend der regulären Armee voraus und soll den Widerstandswillen der Bevölkerung lähmen.
Eine große Zahl von Wiener Bürgern flüchtet ab dem 17. September, darunter sieben von zwölf Mitgliedern des Stadtrates. Nur Bürgermeister Wolfgang Treu, Stadtrichter Pernfuß und drei weitere Stadträte bleiben. Von den mehr als 3.500 bewaffneten Bürgern der Stadtmiliz bleiben lediglich 300 bis 400 zurück. Viele Flüchtende fallen aber auf ihrem Weg in vermeintlich sicheres Territorium den Akıncı in die Hände.
Am 23. September kommen die Osmanen in die Sichtweite der Stadt, die bis zum 27. September komplett eingeschlossen wird. Ihre Streitmacht umfasst etwa 150.000 Menschen, die jedoch teilweise dem Tross angehören. Der kämpfende Teil des Heeres umfasst etwa 80.000 osmanische sowie 15.000 bis 18.000 Soldaten aus den osmanischen Vasallenstaaten Moldau und Serbien. Die taktische Leitung der Belagerung obliegt dem Großwesir Makbul Ibrahim Pascha.
26. Juni: Der erste Landfriede von Kappel beendet den Ersten Kappelerkrieg, ohne dass es zu Kampfhandlungen gekommen ist. Der Friede, der mit einem Versöhnungsessen, der „Kappeler Milchsuppe“, besiegelt wird, hebt das Bündnis der fünf altgläubigen Orte (Luzern, Schwyz, Unterwalden, Uri und Zug) mit dem Habsburger Herrscher Ferdinand I. auf und sichert ihnen Glaubensfreiheit zu.
Mit dem ersten Litauischen Statut wird das Recht im Großfürstentum Litauen erstmals kodifiziert. Die Kodifizierung erfolgt nicht in litauischer Sprache, die zu diesem Zeitpunkt noch keinen vollgültigen Status als Schriftsprache hat, sondern im sogenannten Ruthenischen, einer ostslawischen Sprache, die als Schriftsprache in Litauen gebräuchlich ist.
16. Oktober: In Schwabach beginnt ein Konvent, bei dem am 19. Oktober die von Philipp Melanchthon und Martin Luther konzipierten Schwabacher Artikel den Oberdeutschen Städten als Bundesbedingungen vorgelegt werden. Diese verweigern die Unterschrift. Die Schwabacher Artikel werden eine der Grundlagen für die Confessio Augustana.[1]
1528/1529: Die Krankheit Englischer Schweiß bricht neuerlich epidemisch aus. Sie fordert nicht nur in England, sondern auch in Deutschland, den Niederlanden, Skandinavien und Osteuropa bis Russland tausende Todesopfer. Euricius Cordus veröffentlicht darüber den ersten medizinischen Druck in der Geschichte der Universität Marburg: Regiment wider den Englischen Schweiß.