Am 9. August 1914 kämpfte das zur Unterstützung der Grenztruppen vorausgeworfene Regiment bei Markirch. Im September 1914 wurde die 26. Reserve-Division (1. Königlich Württembergische) der 2. Armee unterstellt und auf den rechten Flügel der deutschen Truppen nach Bapaume (nordwestlich von Albert) verlegt und blieb in diesem Raum bis 1917. 1916 kämpfte sie in der Somme-Schlacht, das Regiment bei Thiepval. 1917 war das Regiment zum Ausbau der Siegfriedstellung bei Bullecourt eingesetzt (dort abgelöst vom Infanterie-Regiment „König Wilhelm I.“ (6. Württembergisches) Nr. 124). In der Schlacht von Arras war das Regiment zunächst bei Monchy, dann bei St. Quentin und danach wieder im Raum Bullecourt eingesetzt. Auch in der dritten Flandernschlacht und vierten Flandernschlacht 1917 kämpfte das Regiment. Nach ersten Erfolgen in der Kaiserschlacht 1918 zog sich die Division auf die Antwerpen-Maas-Stellung zurück, von wo sie nach dem Waffenstillstand von Compiègne den Rückmarsch zu Fuß in den Raum Schwelm antrat. Von dort erreichte sie im Bahntransport Anfang Dezember 1918 die Garnisonen in Württemberg.
108 Offiziere und 2.657 Unteroffiziere und Mannschaften des Regiments fielen, etwa 500 weitere wurden vermisst.
10. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 180 August 1914
10. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 180 September 1914
Das Regiment hatte den Auftrag, den infanteristischen Feuerkampf zu führen. Im Frieden wurden die Soldaten hierzu an entsprechenden Waffen sowie als Krankenträger ausgebildet.
Während des Ersten Weltkrieges waren zeitweise Regimentsführer: Oberstleutnant von Grall (Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 99), Major Fleischmann, Oberstleutnant Kündinger (Württ. Reserve-Dragoner-Regiment), Hauptmann von Raven.
Einreihiger, dunkelblauer Waffenrock mit vorn sechs, auf den Patten zwei gelben Knöpfen, rotem Kragen (dunkelblauer Vorstoß), brandenburgischen, roten Ärmelaufschlägen mit blauem Pattenvorstoß, roten Epauletten, Achselstücken und Achselklappen mit Nummer „XIII“; je ein Knopf mit Kompanienummer befand sich auf den Achselklappen und je drei solche an den Taschenleisten hinten. Schwarze Halsbinde, schwarzes Lederzeug, neusilbernes Koppelschloss mit württembergischen Wappen und der Inschrift „Furchtlos und trew“. Preußischer Helm (Pickelhaube) ebenfalls mit württembergischem Wappen und der Devise „Furchtlos und trew“. Schwarz-blaue Hosen (auch zur Parade). Stiefel Knobelbecher.
Fahnen
Das Regiment erhielt 1897 zwei Fahnen aus burgunderrotem Tuch mit weißen Fransen an allen Seiten. In der Mitte der einen befand sich der gold-gelbe gekrönte Namenszug „W“, die andere zeigte das von einem gelben Hirsch und einem schwarzen Löwen gehaltene württembergische Wappen, auf blauem Devisenband die Inschrift „Furchtlos und trew“ sowie das weiße Kreuz des Militärverdienstordens.[A 1]
Das III. Bataillon erhielt 1913 seine Fahne. Es war die Fahne des Landwehr-Bataillons Reutlingen (II. Bataillon Landwehr-Regiment Nr. 119). Auf dem burgunderroten Tuch befand sich auf der Namensseite der gekrönte Namenszug „K“ und an der oberen Stangenecke ein goldenes Landwehrkreuz.
Sonstiges
1901 errang die 2. Kompanie den Königspreis.
Literatur
Alfred Vischer: Das Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 180 in der Somme-Schlacht 1916. Uhland, Stuttgart 1917.
↑Das Regiment nahm die Fahnen 1914 mit ins Feld. Am 9. August 1914 fielen nacheinander die Fahnenträger des II. Bataillons, Sergeant Schuppert, Gefreiter Bühner, ein Oberjäger (wahrscheinlich vom 8. Reserve-Jäger-Bataillon) und Unteroffizier Sauter. Der letzte Fahnenträger Musketier Härrer der 8. Kompanie erhielt das Eiserne Kreuz II. und I. Klasse sowie das Goldene Militär-Verdienst-Kreuz. Zitiert nach Voigt, Seite 364
Einzelnachweise
↑Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria. Wien 2007. ISBN 978-3-902526-14-4. S. 272.
Infanterieregimenter des Heeres im Deutschen Kaiserreich