Bei der vaginalen Untersuchung mit einem Spekulum ist der Blasenboden abgesenkt und wölbt die vordere Scheidenwand und das vordere Scheidengewölbe vor. Die Diagnostik ist bei gefüllter Blase und Bauchpresse erleichtert. Bei einer Zystourethrozele sind die Falten des Blasenhalses und die Blasentaille verstrichen, der Harnröhrenwulst ist nicht mehr deutlich abgegrenzt und teigig.
Entscheidend für die genaue Diagnose und die richtige Behandlung ist die Unterscheidung, ob es sich um einen zentralen oder seitlichen Defekt handelt. Bei der Dehnungszystozele ist die Scheidenwand glatt verstrichen, bei einer Verlagerungszystozele sind die Scheidenrunzeln dagegen erhalten und nur deren seitlichen Furchen abgeflacht oder verstrichen. Werden diese mit einer Kornzange angehoben und die Zele verschwindet, dann liegt ein seitlicher Defekt vor (Elevationstest).
Behandlung
Die Behandlung erfolgt meist chirurgisch. Bei einer Dehnungszystozele kann eine vordere Scheidenplastik (Kolporrhaphia anterior) durchgeführt werden. Bei einer Verlagerungszystozele ist eine paravaginale Kolpopexie angezeigt, bei der die Scheide wieder an der seitlichen Beckenwand fixiert wird.
Literatur
Serban D. Costa: Die Gynäkologie. 2. Auflage. Springer, Berlin 2006, ISBN 978-3-540-25664-9, S.212–222.
Einzelnachweise
↑Cystocele (Prolapsed Bladder) | NIDDK. In: National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases. (nih.gov [abgerufen am 2. Dezember 2017]).
↑Rizwan Hamid, Giovanni Losco: Pelvic Organ Prolapse-Associated Cystitis. In: Current Bladder Dysfunction Reports. Band9, Nr.3, 1. September 2014, ISSN1931-7212, S.175–180, doi:10.1007/s11884-014-0249-4 (springer.com [abgerufen am 28. Dezember 2017]).
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