Die Zufallhütte (Betonung auf der zweiten Silbe, also Zufàll; italienischRifugio Nino Corsi) ist eine Schutzhütte in den Ortler-Alpen in Südtirol. Der Name leitet sich nicht vom Zufall ab, sondern von den nahegelegenen Wasserfällen der Plima.
Die Hütte ist Ausgangspunkt für Anstiege zu Gipfeln der das Martelltal umgebenden Gebirgsgruppen der Ortler-Alpen, nämlich des Ortler-Hauptkamms, der Laaser Berge und des Zufrittkamms. Richtung Westen gelangt man über das Madritschjoch oder den Eisseepass ins Suldental. Auf südlichem Wege gelangt man zur etwas höher gelegenen Marteller Hütte. Nach Osten hin erreicht man über das SallentjochRabbi im Trentino.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde das Gebäude geplündert und stark beschädigt. 1921 erhielt die Mailänder Sektion des CAI die Überreste der Zufallhütte. Diese veranlasste mit der finanziellen Unterstützung der Familie Foglia-Corsi in den Jahren 1926–1927 eine Instandsetzung und 1939 die Errichtung eines Zubaus sowie eine Umbenennung nach dem Ski-Alpinisten Nino Corsi.[2]
Zusammen mit 24 weiteren vom Staat enteigneten Schutzhütten ging die Zufallhütte 1999 in das Eigentum der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol über; mit Jahresende 2010 lief die Konzession zu deren Führung durch den CAI aus.[3][4] Seit 2015 wird das Land Südtirol bei der Verwaltung der Hütte (Vergabe an Pächter, Überwachung der Führung, Sanierungsmaßnahmen) durch eine paritätische Kommission unterstützt, in der neben der öffentlichen Hand auch der AVS und der CAI vertreten sind.[5]
Übergänge
Casati-Hütte (Rifugio Gianni Casati) (3254 m), Hochtour
Helmut Golowitsch (Hrsg.): Ortlerkämpfe 1915–1918. Der König der Deutschen Alpen und seine Helden von Generalmajor Freiherrn von Lempruch ergänzt durch historische Beiträge, Buchdienst Südtirol, Nürnberg 2005, ISBN 978-3-923995-28-8.
Henriette Klier: Bergwanderungen im Vinschgau: 50 ausgewählte Tal- und Höhenwanderungen für das Gebiet des Etschtals und seiner Nebentäler. 5. Auflage. Bergverlag Rother, 2006, ISBN 3-7633-4205-2, S. 100–101.
↑Helmut Golowitsch (Hrsg.): Ortlerkämpfe 1915–1918. Der König der Deutschen Alpen und seine Helden von Generalmajor Freiherrn von Lempruch ergänzt durch historische Beiträge S. 369–370
↑Hans Kammerer: Schutzhütten in Südtirol. Tappeiner, Lana 2008, ISBN 978-88-7073-422-5, S.30.