Als nach dem Ende des Ersten Weltkriegs die erste republikanische Regierung Ungarns unter Mihály Károlyi zurücktrat, sorgte Kunfi am 24. Juni 1919 für Rónais Eintritt in den Revolutionsrat der Ungarischen Sozialistischen Räterepublik als Justizkommissar. Die Räteregierung Béla Kuns wurde bereits im August 1919 von rumänischen Truppen aus Budapest vertrieben. Rónai entging der Verhaftung und floh nach Österreich. In Wien arbeitete Rónai für die Zweieinhalbte Sozialistische Internationale und schrieb unter dem Pseudonym Zoltán Vándor in der ungarischen Zeitschrift Szocializmus. Außer in Wien hielt er sich auch in Paris und Brüssel auf.
Sein Neffe Gyula Márton Pereszlenyi war ebenfalls aus Wien nach Brüssel geflohen. Er gelangte nach Großbritannien, wo er nach dem Krieg unter dem Namen Martin Esslin als Rundfunkredakteur der BBC und Theatertheoretiker Bedeutung erlangte.
Schriften
Siegmund Kunfi: Gestalten und Ereignisse. – Die Neugestaltung der Welt. Ausgewählte Aufsätze. Herausgegeben von Julius Braunthal. Mit einem Lebensbild Kunfis von Zoltan Ronai. 2 Bände. Wien, Verlag der Wiener Volksbuchhandlung, 1930 DNB
Literatur
János Jemnitz: Les activités journalistiques de Zoltán Rónai après 1919. Acta Historica Academiae Scientiarum Hungaricae, 31 (3–4), 1985, S. 373–408.
János Jemnitz: Die ungarischsprachigen Beiträge von Zoltan Ronai über die internationale Arbeiterbewegung und die Weltpolitik (1920–1937). in: Helmut Konrad, Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Arbeiterbewegung-Faschismus-Nationalbewusstsein. Europaverlag, Wien 1983, S. 7–9, 37–44, 434–436.