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Das Zentralinstitut für Physikalische Chemie (ZIPC) war ein Institut für physikalische Chemie und gehörte zur Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW) in Berlin-Adlershof. Es entstand 1968 durch Umstrukturierung innerhalb der Akademie (Akademiereform), im Wesentlichen durch Eingliederung kleinerer Institute und selbstständiger Forschungseinheiten. Das ZIPC hatte 1990 rund 750 Mitarbeiter.
Am 31. Dezember 1991 erfolgte die Abwicklung des ZIPC gemäß Einigungsvertrag, Artikel 38, Absatz 3. Sämtlichen Mitarbeitern wurde fristlos gekündigt.
Die Gebäude des Instituts einschließlich des Hallenlabors für kleintechnische Versuche wurden abgerissen. Die Isothermischen Kugellabore (im Berliner Volksmund „Adlershofer Busen“ genannt) stehen unter Denkmalschutz und bleiben als Baudenkmal an der Rudower Chaussee erhalten.
Mitte der 1950er Jahre stand die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin (DAW), wie sie zu dieser Zeit noch hieß, vor der Aufgabe, für die Entwicklung der Volkswirtschaft der DDR benötigte Forschungskapazitäten aufzubauen. Hieraus erwuchs zunächst die Entscheidung, das 1951 in Rostock gegründete Institut für Katalyseforschung (KF) auszubauen und ein Institut für Physikalische Chemie zu gründen.
Bereits 1949 war der Akademie das Gelände in Adlershof zugesprochen worden. Erste Gespräche zum Bau des Instituts und zur Infrastruktur fanden 1956 in Moskau mit dem Physikochemiker Peter Adolf Thiessen und dem verantwortlichen Architekten Horst Welser statt. 1957 erfolgte die Gründung durch Peter Adolf Thiessen, der das Institut bis 1964 als Direktor leitete. 1959 erfolgte zusätzlich eine Trennung der Forschungsbereiche zwischen dem Institut für organische Katalyseforschung in Rostock und einem Institut für anorganische Katalyseforschung in Berlin-Adlershof.
Mit der Bildung der Forschungsgemeinschaft der Institute der DAW wurde 1957 das Gelände zur weiteren Bebauung mit Forschungseinrichtungen freigegeben.[1]
Aufgaben
Hauptgegenstand der Forschungsarbeiten in den Wissenschaftsbereichen des Zentralinstituts waren grundlegende physikalisch-chemische Probleme von Reaktionen und Prozessen, vor allem an Grenzflächen und dispersen Systemen, unter Berücksichtigung von Aktivierungs- und Transportvorgängen. Im Analytischen Zentrum wurden analytische Methoden entwickelt und aufgabenbezogen angewandt. Ein besonderer Schwerpunkt waren Umweltprobleme.
Es wurden:
Forschungsaufträge übernommen,
Gutachten, Studien und Projekte erarbeitet,
Beratungen, Analysen und Testungen durchgeführt
sowie
Lizenzen und Know-how
vergeben.
Wissenschaftsbereiche
Bereich Theoretische Chemie (TC)
Molekulare Wechselwirkungen
Dissipative Strukturen
Computerchemie
Bereich Festkörperreaktivität (FR)
Physikalisch-chemische Grundlagen der Werkstoffforschung
↑Wissenschaftlich-technische Gesellschaft Adlershof WITEGA (Hrsg.): Zur Geschichte der Forschungsgemeinschaft der naturwissenschaftlichen, technischen und medizinischen Einrichtungen der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (Adlershofer Splitter). Band5. Berlin 1997, S.91.
↑Akademie der Wissenschaften der DDR, Zentralinstitut für physikalische Chemie. Eigenverlag, Berlin 1990.
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