Der Quoit befindet sich 1,5 km östlich von Zennor. Man erreicht ihn auf einem Weg, der auf der Straße von St Ives kommend etwa 1 km vor der Ortschaft Zennor nach links abzweigt.
Auf der Halbinsel Penwith befinden sich noch weitere Quoits:
Zwei große Portalplatten an der Frontseite der nach Osten orientierten Grabkammer bilden zugleich einen Eingang und einen Vorraum. Dahinter befindet sich eine von vier Steinen eingefasste Kammer. Der große Deckstein der Grabkammer wiegt über 10 Tonnen und ist nach hinten von der Kammer gerutscht. Vor der Grabstätte bilden fünf Menhire eine rechteckige Struktur mit 3,5 m und 1,5 m langen Seiten. Die moderne Forschung geht heute davon, dass die Struktur wie auch bei anderen Quoits nicht vollständig von einer Erdaufschüttung bedeckt wurde, sondern zu einem Eingangsbereich hin offen lag.[1]
Geschichte
Die Megalithanlage wurde erstmals 1769 von William Borlase als Senar Quoit erwähnt. Von ihm stammen auch die beiden nebenstehenden Radierungen. Es gibt aber zwei wesentliche Unterschiede zwischen der bildlichen Darstellung und den heute anzutreffenden Begebenheiten. Die dargestellte Steinanböschung um das Grabmal, für deren Durchmesser Borlase 13 m angab, ist nicht mehr vorhanden. Die Deckplatte liegt in der Zeichnung noch auf der Kammer auf, wobei die Raumhöhe in der Kammer laut Borlase erstaunliche 2,4 m betrug.[2]
Am 4. September 1861 berichtete der Cornish Telegraph, dass ein Bauer aus der Umgebung einen der Grundpfeiler entfernte, um die Kammer als Viehstall nutzen zu können. Dabei verrutschte nach herrschender Meinung die Deckplatte und geriet so in ihre heutige Position. Dagegen spricht, dass 1849 W. Willis eine Radierung anfertigte, auf der sich die Deckplatte bereits nicht mehr in ihrer ursprünglichen Position befand. Daher muss sich der Einsturz vor 1849 ereignet haben und wurde hervorgerufen durch ein Wegbrechen des hinteren westlichen Stützpfeilers, der auf der Zeichnung von Borlase noch vorhanden ist. Der Dorfpfarrer jedenfalls verhinderte weitere Abbrucharbeiten, indem er den Landwirt finanziell so versorgte, dass dieser die Steine nicht verwenden musste. Eine umfassende Beschreibung des Zennor Quoit lieferte 1872 William Copeland Borlase, ein Urenkel von William Borlase, der die Megalithanlage das „interessanteste und perfekte Exemplar eines prähistorischen Grabmals in West Cornwall“ nannte. Er reproduzierte die hier gezeigten Radierungen und fand sie besonders wertvoll, da das Denkmal seitdem erheblichen Veränderungen unterworfen war. Borlase war nämlich durch die Zeichnungen seines Großvaters auf die Zerstörung gestoßen. Von ihm stammt auch die obige Schilderung der näheren Umstände.[3] Die neueren Darstellungen der Anlage von Hencken[4] und Glyn Daniel[5] sind kurz, Daniel nennt aber immerhin Einzelheiten von Ausgrabungsfunden vor Ort. Demnach befindet sich im Museum von Penzance ein hier gefundener prähistorischer Schleifstein. Ferner konnten angeblich Urnen und Keramiken geborgen werden.
↑Hugh O’Neill Hencken: The Archaeology of Cornwall and Scilly, Metheun 1932
↑Glyn Edmund Daniel: The Prehistoric Chamber Tombs of England and Wales, Cambridge University Press 1950
Literatur
John Barnatt: Prehistoric Cornwall: The Ceremonial Monuments. Turnstone Press Limited 1982, ISBN 0855001291.
Ian McNeil Cooke: Standing Stones of the Land's End. Cornwall: Men-an-Tol Studio 1998, ISBN 0951237195.
Rodney Castleden: The Stonehenge People: An Exploration of Life in Neolithic Britain 4700-2000 BC. Routledge, London 1990, ISBN 0415040655, S. 164, 167.