Wurmbrandbach

Wurmbrandbach
Wurmbrandbach

Wurmbrandbach

Daten
Lage Bezirk Rohrbach, Oberösterreich; Okres Český Krumlov, Jihočeský kraj
Flusssystem Donau
Abfluss über Große Mühl → Donau → Schwarzes Meer
Quelle östlich von Wurmbrand
48° 38′ 34″ N, 14° 1′ 34″ O
Quellhöhe 800 m
Mündung bei WinklKoordinaten: 48° 37′ 29″ N, 13° 59′ 54″ O
48° 37′ 29″ N, 13° 59′ 54″ O
Mündungshöhe 540 m
Höhenunterschied 260 m

Der Wurmbrandbach (tschechisch Hraniční potok) ist ein linker Zufluss zur Großen Mühl bei Aigen-Schlägl in Oberösterreich.

Geographie

Der Bach bildet sich aus mehreren Quellbächen, die in der Gemeinde Přední Výtoň im benachbarten Gebiet Tschechiens entspringen, von wo er nach Österreich abfließt. Im namensgebenden Ort Wurmbrand fließt auch ein in Österreich entspringender Zubringer in den Wurmbrandbach ein, der von dort auf die Große Mühl zuströmt und gegenüber von Winkl in diese einmündet. Hier bildet der Wurmbrandbach die Grenze zur südöstlich angrenzenden Gemeinde St. Oswald bei Haslach.[1]

Beim Dorf Wurmbrand quert ein Wanderweg den Bach, der Teil der Fernwanderwege E6[2] und E10[3] sowie des Jakobswegs Oberes Mühlviertel[4] und des Nordwaldkammwegs ist.[5]

Geschichte

Der Anfangsbesitz von Stift Schlägl dürfte ein geschlossenes Gebiet nördlich der Großen Mühl zwischen dem Wurmbrandbach im Südosten und dem Bannzaunbach im Nordwesten gewesen sein.[6]

Der Wurmbrandbach war im 13. Jahrhundert Grenzfluss zwischen Österreich und Bayern. Nach dem Aussterben der Griesbach-Waxenberger beanspruchten nämlich die Babenberger 1220 die Landeshoheit bis zur Großen Mühl und bis zum Wurmbrander Bach für sich. Dieser Grenzverlauf wurde später im sogenannten „Landbuch von Österreich und Steier“ festgehalten, das zwischen 1276 und 1282 verfasst wurde, aber vorgibt, aus der Zeit der letzten Babenberger zu stammen.[7]

Seinen Charakter als Grenzfluss verlor der Wurmbrandbach, als Herzog Albrecht I. von Habsburg nach dem Sturz des Zawisch von Falkenstein die Herrschaft Falkenstein 1289 durch Eberhard von Walsee aushungern ließ und fortan als sein Lehen verlieh, wodurch sich der Grenzverlauf weiter nach Westen verlagerte.

Umwelt

Entlang des Wurmbrandbachs entwickelten sich lineare Weichholzauen.[8]

Commons: Wurmbrandbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Aigen-Schlägl. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. 2010, S. 1–42 (zobodat.at [PDF]).
  2. Europäischer Fernwanderweg E6. In: Waymarked Trails: Wanderwege. Abgerufen am 8. Juni 2022.
  3. Europäischer Fernwanderweg E10. In: Waymarked Trails: Wanderwege. Abgerufen am 8. Juni 2022.
  4. Jakobswege Bayern. In: Waymarked Trails: Wanderwege. Abgerufen am 8. Juni 2022.
  5. Nordwaldkammweg. In: Waymarked Trails: Wanderwege. Abgerufen am 8. Juni 2022.
  6. Fond: Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600). In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research, abgerufen am 9. Juli 2022 (Stiftsgeschichte und Bestandsgeschichte).
  7. Alois Zauner: Der Landesausbau an den Oberläufen der Großen Mühl und der Moldau. In: Klaus Petermayr, Stephan Gaisbauer: Grenzgang. Sprache und Musik. Ergebnisse einer Feldforschung im oberen Mühlviertel (= Oberösterreichische Schriften zur Volksmusik. Band 2). Linz 2003, ISBN 3-9501624-2-9, S. 19 und 22.
  8. Claudia Ott, Barbara Thurner: Bestandesanalyse der Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie mit Erhaltungsverpflichtung. In: Claudia Ott, Jörg Oberwalder, Stefan Guttmann (Hrsg.): Europaschutzgebiet Böhmerwald und Mühltäler. Band I – Managementplan. Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Abteilung Naturschutz, Linz 2010, S. 128 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF; abgerufen am 8. Juni 2022]).

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