Wunder der Schöpfung ist ein 1925 produzierter, deutscher Lehrfilm, der versucht, das gesamte damals bekannte Wissen über das Universum darzustellen. Das Drehbuch wurde von Hanns Walter Kornblum und Ernst Krieger geschrieben. Der Film handelt vom Sonnensystem, seiner Herkunft und Mechanik, der Gravitation, den Sternen und dem Wesen der Galaxien.
Der Film gilt als ein Paradebeispiel des Genres Kulturfilm und ist ein Vorläufer des modernen Dokumentarfilms.[1] Er enthält eine Vielzahl von Spezialeffekten und Animationen sowie Darstellungen von hypothetischen Reisen im Sonnensystem und zu den Sternen.
4. Akt – Ein Flug zum Mond Gezeigt wird ein Phantasieschiff, das von elektrischer Energie angetrieben und Raumschiff genannt wird. Dargestellt wird der Start des Schiffs, erörtert wird das Wesen des Vakuums, die Vorstellung eines Mondtages. Außerdem wird die Erde vom Mond aus beobachtet.
5. Akt – Der Sonne Kinder Die phantastische Reise führt weiter zu Merkur (zu jener Zeit war der wissenschaftliche Stand noch, dass der Merkur immer die gleiche Seite der Sonne zuwende), Venus und Mars, wo man seine Jahreszeiten und Polkappen und die von der Erde aus beobachteten Kanäle erkennen kann. Dargestellt wird eine imaginäre Landung, beim nachfolgenden Landgang scheinen die Astronauten aufgrund der geringen Schwerkraft zu hüpfen. Anschließend wird der Asteroidengürtel durchquert. Eine Darstellung von Gullivers Reise nach Lilliput dient dazu, die Größe des Jupiters zu erklären. Die Monde Jupiters werden präsentiert. Man zeigt einen Menschen, der sich anstrengt, um auf der Oberfläche Jupiters zu kriechen, sowie Riesen, die auf dem Jupiter wohnen. Die Ringe des Saturn werden als zahllose kleine Körper dargestellt; die Ringe und die Monde des Saturns werden vom Saturn aus beobachtet. Weiter geht die Reise zu Uranus und Neptun, dessen Entdeckung und einzigen großen Mond man sehen kann.
6. Akt – An den Toren der Unendlichkeit Es wird erklärt, dass es im Weltraum kein „oben“ und „unten“ gibt, und versucht, Leute in der Schwerelosigkeit darzustellen. Es wird über Nebel diskutiert. Die Reisenden benutzen einen flachen Bildschirm, um Nachrichten von der Erde zu empfangen, wobei sie geschichtliche Ereignisse beobachten. Als das Raumschiff sich schneller als das Licht vorwärts bewegt, beobachten die Reisenden die gleichen geschichtlichen Ereignisse in umgekehrter Reihenfolge. Das Schiff fliegt dann sehr viel schneller als Licht, um Doppelsterne zu besuchen – Algol im Sternbild des Perseus und Kugelsternhaufen. Die fantastische Reise endet, als sie den letzten Stern der Milchstraße hinter sich lassen. 1924 war es umstritten, ob die Milchstraße das ganze Universum enthält.[6]
7. Akt – Werden und Vergehen im Weltenraum Dieser Teil behandelt die relative Bewegung der Sterne und verdeutlicht, dass die Formen der Sternbilder eine Sache der Perspektive sind; man zeigt, wie eine Menge Gas die Form einer spiralförmigen Scheibe annehmen kann, worin sich Knoten formen, um Planeten zu werden – im Anfangsstadium sind sie gasförmig und bilden dann einen festen Kern – die Herausbildung von erdähnlichen Planeten; die Erosion der Oberfläche der Erde und prähistorische Lebewesen werden dargestellt.
Es wird über die Zukunft der Erde spekuliert – man zeigt frierende Leute, dann eine aufgeblähte Darstellung der Erde, die nach dem Zusammenprall mit einem anderen Himmelskörper verbrennt.
↑Alexander Scharow, Igor Nowikow: Edwin Hubble, The Discoverer of the Big Bang Universe. Cambridge University Press, Cambridge 1993, ISBN 978-0-521-41617-7, S.34 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 7. Dezember 2018]).
↑Lichtbühne, 18 Jahrgang, Nummer 179, 15. September 1925. siehe auch Archived copy. Archiviert vom Original am 19. Juli 2011; abgerufen am 4. März 2010.