Wolfgang Götz (Kunsthistoriker)

Johannes[1] Wolfgang Götz (* 12. Februar 1923 in Leipzig;[2]2. Februar 1996 in St. Ingbert[2][3]) war ein deutscher Kunsthistoriker.

Werdegang

Wolfgang Götz war Sohn des Stadtobersekretärs Paul Götz.[3] Nach der Schule wurde er 1941 zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und im Folgejahr zum Dienst in der Wehrmacht. Im März 1944 verlor der durch eine Minenverletzung seinen linken Unterschenkel und wurde deshalb am 6. Mai 1945 als Schwerbeschädigter aus der Wehrmacht entlassen.[1] Das Abitur erfolgte 1941.[1]

Götz absolvierte zwischen Januar 1946 und August 1950 eine Ausbildung zum außerplanmäßigen Lehrer an der Landesschule Grimma, die er mit der ersten und zweiten Lehrerprüfung beendete.[3] Als er im Abschlussjahr Stellungnahmen gegen FDJ und SED veröffentlichte, wurde er nach der Prüfung entlassen.[1]

Parallel hatte er 1947/48 ein Studium in den Hauptfächern Kunstgeschichte und Germanistik sowie im Nebenfach Geschichte an der Universität Leipzig begonnen. Im Mai 1952 erhielt er in diesen Fächern sein Diplom mit einer Arbeit Studien zur architektonischen Bedeutung der Nutzarchitektur im deutschen Barock.

Danach arbeitete er von 1952 bis 1954 zunächst als Assistent, dann als Oberassistent, am Kunsthistorischen Institut der Universität Leipzig, Leiter war Heinz Ladendorf.[3] Götz engagierte sich in der Liberaldemokratischen Partei, weshalb man ihn aus „politischen Gründen“ kündigte. Dagegen protestierten mehrere Wissenschaftler und Kollegen, weshalb die Kündigung wieder zurückgenommen wurde. Somit konnte Götz an der Universität Leipzig 1956 mit dem Thema Beiträge zur Vorgeschichte der Denkmalpflege – Die Entwicklung der Denkmalpflege in Deutschland vor 1800 promovieren.[1]

Nach seinen Kriegserfahrungen machte er keinen Hehl aus seiner liberal-demokratischen Grundhaltung, die ein Zusammengehen mit jeder totalitären Kraft ausschloss. Er setzte sich zunächst aktiv für die Ziele der LDP(D) ein, widersetzte sich jedoch entschieden dem Zusammengehen beziehungsweise einer Zusammenarbeit mit der SED. Dieser Konflikt führte 1955 zu politischen Auseinandersetzungen und endete mit seinem Ausschluss aus der LDP. In seiner Akte ist festgehalten: „Daß es dem Koll[egen]. G[ötz]. nicht paßt, daß [die] LDP mit der Blockpartei einverstanden ist … Die LDP hat die Staatssicherheit in Verbindung gesetzt. Es ist nur eine Entlassung aus der Uni gerechtfertigt.“

Aufgrund dieser Beurteilung konnte Wolfgang Götz an ein anderes Institut versetzt werden und ihm der Umgang mit Studenten verboten werden, da er eine „negative Einstellung gegenüber unserem Arbeiter- und Bauernstaat gezeigt hat“. Eine solche Einschätzung, neben anderen Stilwidrigkeiten Götz’, konnte im totalitären DDR-Staat nicht folgenlos bleiben. Götz’ Gefahr schien gebannt, als sich Heinz Ladendorf vor ihn stellte und seine Dissertation von 1956 mit „sehr gut“ bewertete. Zudem bescheinigte er ihr hohen historischen und praktischen Wert. Der Zweitgutachter Johannes Jahn schloss sich dieser Beurteilung an und drängte auf eine baldige Veröffentlichung der Arbeit.

Dennoch dauern die Versuche an, Götz von der Universität zu entfernen. Zu erkennen ist dies an Entscheidungen wie dem Verbot von Exkursionen in den Westteil Deutschlands, der Untersagung seiner Teilnahme am 6. Deutschen Kunsthistorikertag 1956 in Essen und zuletzt an der Ablehnung des Ausreiseantrags seiner Frau, die ihren kranken Vater in Schleswig-Holstein pflegen wollte.[3]

Ihm kam zu Ohren, dass die SED (beziehungsweise die Staatssicherheit) ihn als „politisch Unbequemen“ noch eindeutiger ins Visier genommen habe, sodass er am 15. Februar 1958 aus Leipzig nach Westdeutschland floh. Er nahm dort Kontakt mit Schmoll genannt Eisenwerth auf, der ihm seit 1955 bekannt war, und konnte bereits zum 1. Juni 1958 eine Stelle als Assistent am Kunsthistorischen Institut des Saarlandes antreten.[3][1]

Die „Republikfluchtmeldung“, die an das Staatssekretariat für Hochschulwesen erging, stellte fest, dass Götz die Zusammenarbeit mit der SED ablehnte und sich nicht an der sozialistischen Erziehung der Studenten beteiligen wollte. Wenige Tage später verließ auch Institutsdirektor Heinz Ladendorf die DDR und nahm einen Lehrstuhl für Kunstgeschichte in Köln an. Die SED vermutete nach der Flucht der beiden angesehenen Kunsthistoriker ein Komplott und beantragte, beiden ihre akademischen Grade abzuerkennen – genauso, wie es schon nationalsozialistische Praxis bei emigrierten Gelehrten gewesen war. Am 12. März 1958 beschloss die Philosophische Fakultät der DDR, Götz und Ladendorf die Doktorwürde zu entziehen. Im Zuge der Demokratisierung 1990 wurde der Beschluss revidiert und die Fakultät drückte ihr Bedauern über das Geschehene aus: Im Juli 1990 beschloss die Leipziger Universität (im Gefolge der Wiedervereinigung von 1989) die Annullierung der nach seiner Flucht 1958 erteilten Repressalien: Aberkennung des Doktorgrades.[1]

An der Universität des Saarlandes setzte Götz seine wissenschaftliche Lehrtätigkeit unter Josef Adolf Schmoll genannt Eisenwerth fort. Er beschäftigte sich mit gotischer und barocker Architektur, im 19. Jahrhundert entstandener Architektur und Denkmalpflege.[3]

Am 19. Februar 1965 verlieh ihm die Philosophische Fakultät (Saarland) aufgrund seiner Habilitationsschrift Zentralbau und Zentralbautendenz in der gotischen Architektur die Venia legendi für Kunstgeschichte. 1970 wurde er außerplanmäßiger Professor und 1972 zum Wissenschaftlichen Rat ernannt.[1] Als ordentlicher Professor für Kunstgeschichte war er von 1978 bis zu seiner Emeritierung 1988 in Saarbrücken tätig.[3]

Den Ruf an den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Gesamthochschule Wuppertal lehnte er ab. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 31. März 1988 lehrte er weiter an Kunsthistorischen Institut des Saarlandes. Sein Nachlass ist im Universitätsarchiv Saarbrücken überliefert.

Wolfgang Götz war nach der Maueröffnung einer der ersten, der den Kontakt zu Freunden in der sächsischen Heimat wieder aufnahm.[3]

Engagement

Sein Engagement für regionale Kunst zeigte er durch den Vorsitz in der Vereinigung Ludwigskirche von 1974 bis 1993.

Zudem nahm er Stellung bei der Diskussion um dem Wiederaufbau des Saarbrücker Schlosses und war in zahlreichen saarländischen Gremien, Kommissionen und Kuratorien tätig.[1]

Er publizierte Studien zu saarländischen Baudenkmälern und gehörte seit seiner Gründung dem Landesdenkmalrat und zahlreichen weiteren regionalen und überregionalen Gremien an. Er wirkte zudem in der akademischen Selbstverwaltung zeitweise als Prodekan des Fachbereichs Kunst- und Altertumswissenschaften.[2]

Schriften (Auswahl)

  • Deutsche Marställe des Barock. Deutscher Kunstverlag, München 1964.
  • Zentralbau und Zentralbautendenz in der gotischen Architektur. Gebr. Mann, Berlin 1968.
  • Katholische Pfarrkirche Maria Königin in Saarbrücken. Neusser Druckerei u. Verlag, Neuss 1988.
  • Schloss Münchweiler. Verl. Die Mitte, Saarbrücken 1985.
  • Beiträge zur Vorgeschichte der Denkmalpflege. o. O. 1956.
  • Florilegium artis. Verlag Die Mitte, Saarbrücken 1984.
  • Die Basilika St. Johann in Saarbrücken. LPM, Saarbrücken.
  • Bibliographie über Schriften und Aufsätze bis 1982. 32 Publikationen gelistet in: Christa Lichtenstern, Wolfgang Müller (Hrsg.): Das Kunstgeschichtliche Institut der Universität des Saarlandes. Lebensbilder (= Annales Universitatis Saraviensis. Philosophische Fakultäten. Bd. 25). Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2006, ISBN 3-86110-412-1, S. 99–102.
  • mit Rainer Kussler, Gerd Kiefer: Die Basilika St. Johann in Saarbrücken : der einzige katholische Kirchenbau des Barockbaumeisters Friedrich Joachim Stengel. Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM), ISBN 978-3-928189-18-7.

Literatur

  • Christa Lichtenstern, Wolfgang Müller (Hrsg.): Das Kunstgeschichtliche Institut der Universität des Saarlandes. Lebensbilder (= Annales Universitatis Saraviensis. Philosophische Fakultäten. Bd. 25). Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2006, ISBN 3-86110-412-1, S. 93 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Florilegium artis. Beiträge zur Kunstwissenschaft und Denkmalpflege, Festschrift für Wolfgang Götz anläßlich seines 60. Geburtstages am 12. Februar 1983, hg. von Michael Berens, Claudia Maas und Franz Ronig, Saarbrücken 1984, S. 185 ff.
  • Lorenz Dittmann Laudatio. (zum 60. Geburtstag von Prof. Dr. Wolfgang Götz), arthhistoricum,net, Heidelberg 2016. Digitalisat

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Professoren. Universität Saarland, abgerufen am 17. Februar 2021.
  2. a b c wm: Prof. Dr. Götz (Nachruf). Hrsg.: campus Nr. 2/96. Personalnachrichten.
  3. a b c d e f g h i Gerald Wiemers: Zum Tode des Kunsthistorikers Wolfgang Götz [Wolfgang Götz als Student in Leipzig]. Hrsg.: Leipziger Universität / Bartel Leendert van der Waerden. Nr. 2/3, April 1996.

Read other articles:

Xavier Vendrell Fotografiado en 2006 Consejero de Gobernación de la Generalidad de Cataluña 20 de abril de 2006-13 de mayo de 2006Presidente Pasqual MaragallPredecesor Joan CarreteroSucesor Xavier Sabaté Diputado del Parlamento de Cataluñapor Barcelona 29 de octubre de 1999-21 de junio de 2005 29 de octubre de 2006-3 de mayo de 2010 CEO de Barcelona Export Group Actualmente en el cargo Desde el 10 de enero de 2011 Información personalNombre en catalán Xavier Vendrell i Segura Nacimiento...

 

  لمعانٍ أخرى، طالع جورج غرين (توضيح). هذه المقالة يتيمة إذ تصل إليها مقالات أخرى قليلة جدًا. فضلًا، ساعد بإضافة وصلة إليها في مقالات متعلقة بها. (مارس 2019) جورج غرين معلومات شخصية الميلاد سنة 1891  دارتفورد  [لغات أخرى]‏  الوفاة 9 نوفمبر 1958 (عن عمر ناهز 67 عاماً...

 

French research institution for computer science This article relies excessively on references to primary sources. Please improve this article by adding secondary or tertiary sources. Find sources: French Institute for Research in Computer Science and Automation – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (September 2016) (Learn how and when to remove this template message) Institut national de recherche en sciences et technologies du numériqueForma...

Kūya Información personalNombre en japonés 空也 Nacimiento 903 Fallecimiento 20 de octubre de 972jul. Rokuharamitsu-ji (Japón) Nacionalidad JaponesaReligión Budismo de la Tierra Pura FamiliaPadre Emperador Daigo Información profesionalOcupación Hijiri [editar datos en Wikidata] Estatua de Kūya por Kōshō, en el templo Rokuharamitsu-ji (六波羅蜜寺, Rokuharamitsu-ji?),[1]​ Kioto, hecho alrededor de la primera década del siglo XIII y considerado Propiedad Cultura...

 

Aksara Jawaꦲꦏ꧀ꦱꦫꦗꦮJenis aksara abugida BahasaJawa, Sunda, Madura, Sasak, Melayu, Kawi, SanskertaPeriodeabad ke-15 hingga sekarangArah penulisanKiri ke kananAksara terkaitSilsilahMenurut hipotesis hubungan antara abjad Aramea dengan Brahmi, maka silsilahnya sebagai berikut: Abjad Proto-Sinai Abjad Fenisia Abjad Aramea Aksara Brahmi Dari aksara Brahmi diturunkanlah:[a]Aksara PallawaAksara KawiAksara JawaAksara kerabatBaliBatakBaybayinBugisIncungLampungMakassarRejangSundaIS...

 

1971 song by Gilbert O'Sullivan For the album by Andy Williams, see Alone Again (Naturally) (album). Alone Again (Naturally)Single by Gilbert O'SullivanB-sideSave ItReleased18 February 1972 (UK)[1] May 1972 (US)[1]Recorded1971Genre Soft rock[2][3][4] pop[5] Length3:36LabelMAMSongwriter(s)Gilbert O'SullivanProducer(s)Gordon MillsGilbert O'Sullivan singles chronology No Matter How I Try (1971) Alone Again (Naturally) (1972) Ooh-Wakka-Doo-Wakka-Day...

List of events ← 1908 1907 1906 1905 1904 1909 in France → 1910 1911 1912 1913 1914 Decades: 1880s 1890s 1900s 1910s 1920s See also:Other events of 1909History of France  • Timeline  • Years Events from the year 1909 in France. Incumbents President: Armand Fallières President of the Council of Ministers: Georges Clemenceau (until 24 July), Aristide Briand (starting 24 July) Events 20 February - The Futurist Manifesto, written by Italian Filippo Mar...

 

Documentary series about the Australia men's cricket team The TestGenreDocu-seriesDirected byAdrian BrownSheldon Wynne (co-director season 2)Starring Tim Paine Steve Smith David Warner Justin Langer Aaron Finch Country of originAustraliaOriginal languageEnglishNo. of seasons2No. of episodes12ProductionProducersMish ArmstrongAdrian BrownRichard OstroffProduction locationAustraliaRunning time43-61 minutesProduction companiesAmazon StudiosWhooshka MediaCricket AustraliaOriginal releaseNetworkAma...

 

You can help expand this article with text translated from the corresponding article in Spanish. (May 2012) Click [show] for important translation instructions. View a machine-translated version of the Spanish article. Machine translation, like DeepL or Google Translate, is a useful starting point for translations, but translators must revise errors as necessary and confirm that the translation is accurate, rather than simply copy-pasting machine-translated text into the English Wikipedi...

Pour les articles homonymes, voir MMX. Martian Moons ExplorationSonde spatiale Vue d'artiste.Données générales Organisation JAXA (principal) CNES et DLR (astromobile) Domaine Étude de Phobos Type de mission Retour d'échantillons Statut En cours de développement Autres noms MMX Lancement Vers 2024 Lanceur H3 Site www.mmx.jaxa.jp Principaux jalons Septembre 2024 Lancement Août 2025 Arrivée dans système martien Août 2028 Départ du système martien Juillet 2029 Retour sur Terre Caract...

 

Albert Shanker vteCivil Rights Movement in northeasternUnited StatesState of New Jersey 1964 Democratic National Convention State of New York New York City school boycott New York City teachers' strike of 1968 Kanter v. Secretary of State State of Pennsylvania Pennsylvania Human Relations Act Pennsylvania v. Board of Trusts Chester school protests The New York City teachers' strike of 1968 was a months-long confrontation between the new community-controlled school board in the largely black O...

 

Public university in Vigo, Pontevedra, Spain This article includes a list of general references, but it lacks sufficient corresponding inline citations. Please help to improve this article by introducing more precise citations. (April 2021) (Learn how and when to remove this template message) University of VigoUniversidade de VigoMottoInnovadora, pública, de calidadeTypePublic universityEstablished1990 (1990)Academic affiliationsCompostela Group of UniversitiesRectorManuel Reigosa Roger...

High-power laser at the Lawrence Livermore National Laboratory View down Nova's laser bay between two banks of beamlines. The blue boxes contain the amplifiers and their flashtube pumps, the tubes between the banks of amplifiers are the spatial filters. Nova was a high-power laser built at the Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) in California, United States, in 1984 which conducted advanced inertial confinement fusion (ICF) experiments until its dismantling in 1999. Nova was the fir...

 

Canadian rock musician (born 1954) This article has multiple issues. Please help improve it or discuss these issues on the talk page. (Learn how and when to remove these template messages) This article's lead section may be too short to adequately summarize the key points. Please consider expanding the lead to provide an accessible overview of all important aspects of the article. (May 2023) This biography of a living person needs additional citations for verification. Please help by adding r...

 

Artikel ini sebatang kara, artinya tidak ada artikel lain yang memiliki pranala balik ke halaman ini.Bantulah menambah pranala ke artikel ini dari artikel yang berhubungan atau coba peralatan pencari pranala.Tag ini diberikan pada November 2022. Fu YuKebangsaan PortugalLahir29 November 1978 (umur 45)Peringkat tertinggi15 (Februari 2015)[1]Tinggi173 m (567 ft 7 in)Berat60 kg (130 pon; 9,4 st) Rekam medali Putri tenis meja Mewakili  Portugal ...

Emi NurjasmiBerkas:Emi Nurjasmi.jpgKebangsaanIndonesiaAlmamaterUniversitas IndonesiaPekerjaanBidanDikenal atasKetua Umum PP Ikatan Bidan Indonesia (IBI) Dr. Emi Nurjasmi, M.Kes. adalah seorang bidan Indonesia.[1] Ia terpilih sebagai Ketua Umum Pengurus Pusat Ikatan Bidan Indonesia (IBI) dalam kongres IBI ke-15 yang berlangsung di Hotel Grand Sahid Jakarta pada 10–16 November 2013. Emi Nurjasmi yang memenangkan lebih dari 1000 di antara 1600 suara peserta kongres itu akan menjabat ke...

 

2007 film by Jan Bonny This article uses bare URLs, which are uninformative and vulnerable to link rot. Please consider converting them to full citations to ensure the article remains verifiable and maintains a consistent citation style. Several templates and tools are available to assist in formatting, such as reFill (documentation) and Citation bot (documentation). (August 2022) (Learn how and when to remove this template message) This article relies largely or entirely on a single source. ...

 

أدت حركة الإسكندنافيوية السياسية في أواسط القرن التاسع عشر إلى نشوء المفهوم الحالي لمصطلح إسكندنافيا. الحركات السياسية في العلوم الاجتماعية هي مجموعة اجتماعية تعمل بشكل مشترك للوصول إلى غاية وهدف سياسي وذلك ضمن نطاق محلي أو مناطقي أو وطني أو إقليمي دولي. تعمل الحركات الس...

German marque of light commercial vehicles owned by Volkswagen Group VWN redirects here. For the radio beacon with that code, see Hwange National Park Airport. This article is in list format but may read better as prose. You can help by converting this article, if appropriate. Editing help is available. (May 2019) Volkswagen Commercial VehiclesNative nameVolkswagen NutzfahrzeugeTypeDivision, brandIndustryAutomotivePredecessorVolkswagen Passenger Cars commercial vehicle operationFounded1995...

 

English noblewoman Her GraceThe Duchess of PortlandGBEIvy Gordon-Lennox by Philip de László, 1915BornIvy Gordon-Lennox(1887-06-16)16 June 1887London, EnglandDied3 March 1982(1982-03-03) (aged 94)Welbeck Woodhouse, Nottinghamshire, EnglandTitleDuchess of PortlandSpouseWilliam Cavendish-Bentinck, 7th Duke of PortlandChildrenLady Anne Cavendish-BentinckLady Victoria ParenteParent(s)Lord Algernon Gordon-LennoxDame Blanche Gordon-Lennox, DBE Ivy Cavendish-Bentinck, Duchess of Portland GBE (...

 

Strategi Solo vs Squad di Free Fire: Cara Menang Mudah!